Grenzach-Wyhlen Buntes Jahreskonzert beim Musikverein Wyhlen

Rolf Reißmann
Konzentriert auch bei locker erscheinenden Stücken, die Musiker nahmen ihr Spiel stets ernst. Foto: Rolf Reißmann

Zwar kein thematisches, dennoch ein anspruchsvolles Programm hatte der Musikverein Wyhlen für seine Jahresfeier vorbereitet. Die mehr als 400 Besucher in der Hochrheinhalle bedankten sich mit starkem Beifall.

Musikalischer Höhepunkt im ersten Teil war „Die Rheinreise“ von Thorsten Wollmann. Mit der klingenden Beschreibung des Flusses, reichend vom Bodensee bis zur Mündung in die Nordsee regte das Orchester die Fantasie der Zuhörer an. Gut vorstellbar, weil musikalisch geschickt beschrieben, waren die einzelnen Rheinabschnitte. Von der Art her mag es Parallelen zur „Moldau“ von Smetana geben.

Im zweiten Konzertteil dominierte „El Quijote“. Wohl fast allen Besuchern dürfte die Geschichte des verarmten spanischen Adligen mehr oder minder gut bekannt gewesen sein. Hier wurde sie klingend in Erinnerung gerufen. Doch nicht nur das, Anja Drechsle las, begleitend zur Musik, die zusammengefasste Geschichte und weckte so die Erinnerung der Zuhörer.

Die übrigen ausgewählten Stücke deckten ein breites Spektrum ab, reichten von der Filmmusik aus „Kevin allein zu Haus“ bis zur Schlittenfahrt in den Alpen. Besonders charakteristisch und wohltuend war der Blues für eine ermordete Katze, diese Geschichte war ebenfalls gut vorstellbar und hob sich mit seinem Charakter deutlich von den anderen ab.

Ruhig und konsequent

Das Orchester, diesmal mit etwa 30 Musikerinnen und Musikern besetzt, bewies seine vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und bestätigte erneut den Mut, auch komplizierte Kompositionen aufzugreifen. Dirigent Ulrich Winzer führte das Orchester ruhig und konsequent, mit seiner Eindeutigkeit beim Dirigieren sicherte er das gelungene Zusammenspiel alle Register.

Winzer leitete über lange Zeit die Stadtmusik Lörrach und wirkte auch einige Jahre als Verbandsdirigent des südalemannischen Musikverbandes. Kurz vor Abschluss des Konzerts bedankte sich Vereinsvorsitzende Christine Issler für die Zusammenarbeit. Winzer habe bei den Proben die Musiker arg gefordert, damit aber ebenso die individuelle Kreativität hervorgelockt.

Jugendorchester startet

Eröffnet hatte den Abend das Jugendorchester. Im Laufe der fünf Stücke steigerte sich das Nachwuchsorchester deutlich. Die lustige Moderation führte die Zuschauer bis zum Schlumpflied, dem Abschlusstitel der Kinder und Jugendlichen, bereits bei dieser Formation war von der guten Zusammenarbeit der Musikvereine Grenzach und Wyhlen die Rede, das Wyhlener Aktivorchester ist inzwischen auch von etlichen Grenzacher Musikern verstärkt.

Viele Helfer im Einsatz

Unbedingt erwähnenswert ist – wie gewohnt – die aufwändige und liebevolle Dekoration der Hochrheinhalle. Zurecht bedankte sich Christine Issler bei den vielen Helfern aus dem Verein, die all dies ermöglichten, ebenso gaben etliche Firmen aus der Gemeinde Unterstützung, damit dieser schöne Abend so gut organisiert werden konnte.

Traditionsgemäß spielte der Musikverein Wyhlen als Zugabe ein Weihnachtslied, diesmal war es „Stille Nacht, heilige Nacht“ in einem ungewohnten, aber sehr wohlklingendem Arrangement.

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