Grenzach-Wyhlen „Currywurst kommt an“

Rolf Rombach
In der Mensa der Bärenfelsschule gibt es schülergerechte Portionen. Neben Klassikern wird auch darauf geachtet, dass immer wieder neue Speisen auf die Karte kommen. Foto: Rolf Rombach

Die Mensen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen bereiten bis zu 1000 Portionen täglich zu.

Wie an jedem Schultag kehrt auch an der Grenzacher Bärenfelsschule kurz nach acht Uhr die erste Ruhe nach dem Ansturm der Abc-Schützen ein. Vereinzelt kommen Kindergartenkinder mit ihren Eltern zur Kita Bärenfels. Gleichzeitig geht es schon im Mensabereich los. Tische werden gedeckt, Salat gewaschen und geschnitten. In verschiedenen Sprachen reden und lachen die Mitarbeiter in roten Pullis und Shirts miteinander. Man hört: Hier ist Spaß bei der Arbeit.

Bis Mensa-Chefin Jessica Rota um 15.30 Uhr Feierabend macht, hat sie nicht nur bis zu 200 Kinder an der Ausgabetheke vorbeilaufen sehen, auch ihre Kollegen wechseln kräftig durch. Je nach Aufgabe sind sie zu unterschiedlichen Zeitfenstern in der Mensa präsent. Einige von ihnen ziehen weiter in eine andere Ausgabestelle, andere beliefern die verschiedenen Abnehmer des in der Bärenfelsschule vorbereiteten Essens oder kommen nur zur Ausgabe zur Mittagszeit. Da muss die Taktung stimmen. Um 10.30 Uhr verlässt der erste Wärmebehälter bereits die Küche, um im Kindergarten für die Stärkung vor dem Mittagsschlaf zu sorgen. Wird der Fahrer aufgehalten, kann das zu Verzögerungen im kompletten Essens-Ablauf in der Gemeinde führen.

Foto: Rolf Rombach

Wie hilfreich eine gemeinsame Struktur ist, zeigt sich auch diesen Freitag: Krankheitsbedingt fehlen an der Lindenschule zwei Personen. Zwei Helferinnen aus dem Bärenfels-Team übernehmen die Ausgabe in Wyhlen. Direkte, kurze strukturelle Wege zahlen sich hier aus.

Selbst zubereiten, was geht

„Wir schauen, dass wir so viel wie möglich selbst herstellen. Obwohl wir keine Küche sind“, berichtet Rota. Der Salat wird mit möglichst regionalem und saisonalem Gemüse frisch zubereitet. Dazu auch die Salat- und Beilagensoße und gelegentlich eine Suppe. Dafür gibt es in der Küche, die formell keine ist, auch einen Herd. Der Rest wird mit dem Ofen erwärmt. Ebenfalls werden verschiedene Süßspeisen frisch zubereitet. Das ist auch für Kerstin Brutschin wichtig, die im Rathaus die pädagogische Leitung der Mensen der Gemeinde hat.

Klassiker und Neues

Die Speisepläne werden von Jessica Rota regelmäßig überarbeitet, angepasst und neu erstellt. „Wir schauen, was bei den Kindern ankommt. Bleibt viel übrig, nehmen wir diese Rückmeldung auf“, erläutern Rota und Brutschin. Die Pläne orientieren sich nach wissenschaftlichen Empfehlungen. Je ein Mal wöchentlich Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte, dazu Gemüse und wechselnde Beilagen. Manchmal in Kombination mit einer warmen Süßspeise wie Kaiserschmarrn oder Dampfnudeln. „Ist ein Kind überhaupt nicht empfänglich für ein Essen, haben wir noch Obst und Brot. Hier muss keiner hungrig die Mensa verlassen“, lässt Brutschin wissen. Der Klassiker, der sowohl bei den Kindern als auch Erwachsenen immer gut ankommt: Currywurst und Pommes.

Unterschiedliche Konzepte

Während an der Bärenfelsschule die Kinder in zwei Zeitfenstern gruppenweise an den Tischen verteilt zum Essen gehen, greift an der Lindenschule bereits seit September ein neues Konzept: freie Essenszeitwahl. „Die Kinder können selbst entscheiden, wann sie essen. Manche gehen lieber erst noch eine Runde Fußball spielen und essen dann entspannter“, berichtet Kerstin Brutschin. Ab zwei Uhr ist dann überall die große Reinigung angesagt. Es wird ruhiger.

Unverträglichkeit ist Thema

Für viele Unverträglichkeiten kann die Mensa Alternativen anbieten. Das Personal ist über entsprechende Fälle unterrichtet, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Bei Kindern mit Diabetes unterstützen die Mitarbeiter des Betreuungsteams des Fördervereins Kinder, Jugend und Kultur. „Einzige Ausnahme ist leider die Zöliakie. Hier kommen wir strukturell an unsere Grenzen“, erläutert Kerstin Brutschin von der Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Bei der Glutenunverträglichkeit können vereinzelt schon minimale Spuren des Klebeeiweißes zu körperlichen Reaktionen der Betroffenen führen. Die gemeinsame Nutzung von Küchenutensilien ist nicht möglich. Die einzige Möglichkeit zur Hilfe, die die Gemeinde anbieten kann: eine eigene Mikrowelle, die nur für glutenfreies Essen verwendet werden darf.

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