Grenzach-Wyhlen Das Basler Streichquartett sorgt für eine volle Kirche

Rolf Reißmann
Das Basler Streichquartett beim Spiel des Stücks von Mozart. Foto: Rolf Reißmann

Wieder einmal begeisterte das Basler Streichquartett mit anspruchsvoller Musik die zahlreichen Konzertbesucher in der Dorfkirche von Grenzach. Am Sonntagabend gastierte das hochklassige Ensemble dort mit zwei ganz besonderen Kompositionen.

Zunächst spielten die Streicher in der klassischen Quartettbesetzung mit zwei Violinen, einer Bratsche und einem Cello das Streichquartett d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart, Köchelverzeichnis 421.

„Geburtswehenquartett“ von Mozart

Das Werk trägt auch den Beinamen „Geburtswehenquartett“, denn der junge Mozart hatte es komponiert, als seine Frau Constanze in den Wehen mit dem ersten Kind lag. Sie selbst bestätigte später, dass ihr Mann während der Wehen bei ihr blieb, um sie zu trösten und zu begleiten, doch in den Pausen dazwischen sauste er ins Nachbarzimmer und komponierte weiter am Quartett.

Das Werk zeichnet sich durch die bekannte Mozart’sche Lockerheit aus. Wissend um die Begleitumstände seiner Entstehung konnte man durchaus das Wimmern der Mutter unmittelbar vor der Entbindung, das Finale der Geburt und die große Harmonie danach in die Sätze hineininterpretieren.

Schon bei diesem Stück erwies sich die evangelische Kirche einmal mehr als idealer Konzertsaal, denn das Quartett füllte den Raum vollständig aus. Mehrfach ließ sich verfolgen, wie die Melodie von den Violinen kommend über die Viola zum Cello quasi durchgereicht wurde, um dann erneut in Gemeinsamkeit zu erklingen.

„Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert

Etwas gewaltiger und weniger locker beeindruckte das Streichquartett d-moll von Franz Schubert. Es trägt den Beinamen „Der Tod und das Mädchen“, weil er darin noch einmal die Melodie aus dem gleichnamigen Lied aufgriff. Dieses Werk schrieb Schubert in seinen letzten Lebensjahren. Er starb im Alter von nur 31 Jahren und erlebte die Aufführung seines Werkes selbst nicht mehr. Auch die Noten wurden erst lange Zeit nach Schuberts Tod gedruckt, dann aber, bei der Uraufführung 1849 in Wien, erlebte das Quartett einen riesigen Erfolg. Es gilt als schwer zu spielen, weil es eine Vielzahl komplexer Passagen hat.

Helmut Bauckner, Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte, bezeichnete es in seiner Einführung als „Schwergewicht der Kammermusik“.

Die vier Musiker bewältigten beide Stücke außerordentlich brillant, überzeugten mit ihrem ausgezeichneten Zusammenspiel. Von kraftvoll bis gefühlvoll interpretierten sie alle Details sehr eindrucksvoll. Für die etwa 70 Zuhörer in der Kirche dürfte dieses Gastspiel ein absoluter Höhepunkt im Konzertjahr gewesen sein.

Es war das dritte Konzert des gemeinsam vom Verein für Heimatgeschichte und der Volkshochschule veranstalteten Grenzacher musikalischen Frühlings. Abgeschlossen wird die Reihe am 28. April mit einem Trioabend.

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