Wo für den Menschen Gefahr droht, will Dischinger daher nicht nur Eschen, sondern auch geschädigte Buchen fällen lassen. Letztere lasse man aber „auf der Fläche“ in nicht unmittelbarer Nähe zu Waldwegen gerne als sogenannte Habitatbäume stehen, wie das Alt- und Totholzkonzept dies vorsehe.
Ebenfalls mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen hat in den hiesigen Tieflagen die Fichte. In Grenzach-Wyhlen gibt es zwar derer nicht allzu viele (beziehungsweise generell kaum Nadelbäume), aber die paar, die im Wald stehen, haben es zunehmend schwer und zeigen Trockenheitsschäden. Immerhin habe die Witterung im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass der Borkenkäfer beim Nadelholz nicht so zuschlagen konnte. Hiebsreife Fichten will Forstrevierleiter Dischinger aber bei entsprechender Marktlage präventiv hauen lassen, „bevor sie vom Käfer gefressen werden“. Diese Baumart werde in den Tieflagen nicht überleben.
Aber: Die Natur berappelt sich. Der Forstrevierleiter sprach von flächendeckender Naturverjüngung.
Geplante Maßnahmen
In Grenzach-Wyhlen beträgt der jährliche Holzhiebsatz 1850 Festmeter. Aufgrund des Eschentriebsterbens ist in den vergangenen Jahren jedoch deutlich mehr Holz gehauen worden (mehr als 1100 Festmeter Esche bei einem Gesamthieb von 1700 Festmetern). Dischinger zufolge ist für kommendes Jahr daher ein Hiebsatz von insgesamt 1240 Festmetern vorgesehen.
Die Schwerpunkte im kommenden Jahr liegen dann im Bereich Neufeld/Dengeligeist (880 Festmeter), wo vor allem Eschen und Fichten gefällt werden sollen. Der Dengeligeistweg werde daher zeitweise gesperrt, kündigte Dischinger an. Diese Maßnahme werde aber rechtzeitig angekündigt. Außerdem werde eine Umleitung eingerichtet, denn der Dengeligeistweg ist einer der beliebtesten Spazier- und Wanderwege bei Grenzach.
Am Rührbergweg in Wyhlen ist ein Schwachholzhieb vorgesehen (360 Festmeter). Außerdem plant Dischinger am Hofackerweg und der Bettinger Straße zwei Kultursicherungen.
Generell gilt: Die Waldbewirtschaftung ist schwerer geworden. Zu viele externe Faktoren machen den Forstleuten das Leben nicht leichter. Mal müssen ganze Bereiche des Waldes aufgrund des Gefährdungspotenzials bearbeitet werden (Eschen fällen etc.), mal ist der Aufwand für die Fällung eines Einzelbaums aufgrund der vielen Steillagen in und um Grenzach-Wyhlen herum extrem hoch – und so weiter.
„Die Sparkassenfunktion des Waldes ist leider vorbei“, resümierte Dischinger im Hauptausschuss. Und schob nach: „Es ist irgendwie schade, dass man seit einigen Jahren nicht mehr proaktiv im Wald unterwegs sein kann, sondern nur noch irgendwelchen Sachen hinterherrennen muss.“