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Grenzach-Wyhlen Die Christoph Merian legt an

Die Oberbadische
Das Kraftwerk Wyhlen können die Passagiere auch einmal aus anderer Perspektive sehen. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Rheinschifffahrt: Grenzach-Wyhlen als einziger Haltepunkt auf der deutschen Seite

Rund acht Minuten dauert ein Spaziergang vom Bahnhof Grenzach durch die Rheinallee bis ans Flussufer. Seit Ostern gibt es einen Anlass mehr, diese kleine Tour zu gehen, denn jetzt legen wieder die Fahrgastschiffe an.

Grenzach-Wyhlen (rr). Am Hochrhein ist der Steg in Grenzach die einzige Anlegestelle auf deutsche Seite, die von der Basler Personenschifffahrt bedient wird. Damit wird die Doppelgemeinde eingebunden in die „Schleusenfahrt“, wie die längste Kursfahrt der Schiffe genannt wird. Mancher mag schon fast vergessen haben, dass dieser Anleger besteht, denn dort machten im vorigen Jahr keine Schiffe fest, weil zu vieles desolat und unsicher war. In den vergangen Monaten stellte die unmittelbar benachbarte DSM einen fünfstelligen Betrag bereit, um damit sowohl den Steg wieder auf Vordermann zu bringen. Die Stufen von der Straße hinunter ans Ufer wurden neu befestigt, der Weg geglättet und eine Bank steht auch direkt am Anleger. Bis zum Herbst legt nun täglich um 12.30 Uhr ein Schiff an.

Dann geht die Fahrt weiter bis Rheinfelden. Zunächst vorbei am Auhafen auf Schweizer Seite, entlang des Wyhlener Rheinuferweges und dann durch eine sehr ruhigen, links und rechts bewachsenen Rheinabschnitt. Schleusenfahrt heißt dieser Kurs deswegen, weil sowohl am Kraftwerk Birsfelden als auch am Kraftwerk Wyhlen/Augst das Schilf durch die Schleusen gehoben wird.

Imposanter Anblick

Nach dem recht imposanten Anblick des Kraftwerkes steuert der Schiffsführer gerade in langsamer Fahrt auf die Schleusenkammer zu. Diese wurde beim Bau des Stauwehrs auf der Schweizer Seite angelegt. Sie ist, von der Mündung des Rheins bei Rotterdam aus betrachtetet, die letzte für die Großschifffahrt geeignete Schleuse. Das Fahrgastschiff hat darin sehr viel Platz, sodass noch einige Kleinboote mit gehoben werden könnten. Etwa 15 Minuten dauert es, bis die Schleusenkammer mit Wasser gefüllt und damit das Schiff auf dem Oberwasser ist.

Für Schiffsführer Hendrik Thiriet war das eine kleine Pause. Er hatte gleich nach der Einfahrt den Fahrgästen noch einige Erläuterungen zur Schleusung gegeben, dann durfte er, weil das Schiff gut vertäut war, seinen Führerstand einmal verlassen. „Ich fahre die Tour immer wieder gerne, weil sei abwechslungsreich und dennoch durch die beiden Schleusungen sowie die Strömung in Basel auch recht anspruchsvoll ist“, sagte er. „Leider nutzen die Anwohner die vielen Ausflugsmöglichkeiten mit den Schiffen viel zu selten. Zwei, drei Stationen fahren und dann über die Kraftwerksstege oder auch mit der Hertener Fähre wieder zurück ans andere Ufer sind doch ideale Angebote für einen schönen kleinen Wochenendausflug“.

Es gibt ja auch viel zu sehen, seien es die beiden Kraftwerke für Technikinteressierte, die historischen Römeranlagen in Kaiseraugst, Augst und Grenzach-Wyhlen oder eben auch nur die ruhigen Wege an beiden Ufern. In der Regel fährt auf diesem Kurs das Motorschiff „Christoph Merian“. Das 65 Meter lange Schiff hat auf seinen zwei Decks ausreichend Platz für rund 500 Fahrgäste und bietet gute Bewirtung. Wer es liebt, darf gerne auf dem Vorschiff oder am Heck im Freien die Fahrt genießen.

Nur gelegentlich fährt das grüne „Baslerdybli“, das Lieblingsschiff der Basler diese Tour und sehr selten kommt hier das Motorschiff „Lallekönig“ zum Einsatz.

Neues Schiff

Dessen Tage sind hier ohnehin gezählt, denn die Basler Personenschifffahrt erwartet im Mai ein neues Schiff (wir berichteten). Dessen Name steht noch nicht fest, zur Zeit erfolgen auf der Werft in Linz die letzten Arbeiten daran. Am Saisonende sollte das neue Schiff gut in die kleine Flotte integriert sein und dann wird das MS „Lallekönig“ verkauft.

Weitere Informationen: Bis zum 28. Oktober täglich von Dienstag bis Sonntag findet die Schleusenfahrt statt. Zur und von der Anlegestelle in Rheinfelden auf Schweizer Seite ist es auch nur ein kurzer Fußweg über die Stadtbrücke.

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