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Grenzach-Wyhlen Die Haare fliegen und der Kopf nickt

Die Oberbadische
Die Jungs von „Cell of Hell“ lieferten eine begeisternde Show ab. Foto: Christiane Guldenschuh Foto: Die Oberbadische

Konzert: „Cell of Hell“ bringen das Wyhlener „Bahnhöfli“ mit ihrem einzigartigen Cello-Rock zum Kochen

Da passte kein Blatt mehr rein: Volles Haus konnte das Wyhlener „Bahnhöfli“ zu seiner „Burning Claus-Nikolausparty“ am Donnerstag vermelden, als die vier jungen Musiker von „Cell of Hell“ die Bühne rockten.

Von Christiane Guldenschuh

Grenzach-Wyhlen. Während draußen der kalte Dezemberwind um die Ecken pfeift, kuscheln sich im Inneren des Wyhlener „Bahnhöfli“ die Gäste dicht aneinander – da kann keiner umfallen. Leicht verspätet, denn „Wir warten noch auf den Drummer, der hat noch Schule“, beginnen die Vier ihre Show und lassen dabei keine Wünsche offen. Die urige Atmosphäre des „Bahnhöfli“ tut ihr Übriges, um die richtige Stimmung zu erzeugen: In lila-blaues Scheinwerferlicht getaucht, lassen die Jungs die Cellobögen über die Saiten tanzen, geheimnisvolle Nebelschwaden umwehen die Anwesenden, der Kronleuchter an der Decke wackelt zu den harten Klängen, der Körper vibriert von den Bassdrums. Mit „Hit the Lights“ eröffnen „Cell of Hell“ ihr Konzert.

„Cell of Hell“, das ist eine internationale Formation, die 2014 gegründet wurde, bestehend aus dem Deutschen Georg Dettweiler, dem Thailänder Ekachai Maskulrat, dem Finnen Joonas Piktänen sowie dem Schweizer Schlagzeuger Alex Wäber.

Sie spielen die „Baba Jaga“ aus Mussorgskys „Pictures of an Exhibition“ und begeistern auch mit ihren Eigenkompositionen wie „Stinky“, „Fis me“, „Black Curry“ oder „Braindead“. Dieses Lied sei entstanden „nach einem Abend, wie er heute werden wird -– Eki ist am Morgen aufgewacht und dachte: F..., das ist Braindead“, erklärt Dettweiler. Trotz der Enge wird getanzt, nickt der Kopf, fliegen die Haare, schwingen die Oberkörper, Stühle werden weggeschoben, immer wieder kommen Gäste rein. „Ihr seid super!“, ruft Dettweiler in die Menge.

Klassische Werke von Vivaldi oder Grieg ertönen, jedoch immer mit einer rockigen Note. Das kraftvolle Spiel der vier Musiker begeistert die Zuhörer merklich, die jedes Stück mit langanhaltendem Applaus und anerkennenden Pfiffen quittieren. Drummer Alex Wäber liefert ein beeindruckendes Solo, das in Metallicas „Sad but True“ mündet. „Alex war vor drei Jahren noch unser Praktikant“, plaudert Dettweiler munter aus dem Nähkästchen. „Jetzt ist er immer noch da. Wir haben keinen anderen gefunden.“ Außerdem habe er noch keine Freundin, Interessierte dürften aber gerne ihre Nummer auf die Bühne werfen.

Weitere Lieder folgen, etwa „Path“ von Apocalyptica und „The Unforgiven“ von Metallica. Restlos begeistert zeigen sich die Gäste dann auch von Michael Jacksons „Billy Jean“ und dem „Smooth Criminal“. Für den „hervorragenden Sound“ sorgt Daniel Dummann, und Andreas „Kucksi“ Kuck ist für das Licht zuständig, lobt Dettweiler das Team, das sie nach 2015 – da waren sie schon einmal in Grenzach-Wyhlen – nun zum zweiten Mal technisch unterstützt.

Erst nach zwei Zugaben lassen die Fans die Jungs von der Bühne; vor allem mit „Smells like Teen Spirit“ von Nirvana lassen sie es noch mal krachen: „Wenn wir dürfen, kommen wir wieder – und bringt eure Freunde mit!“, bedankt sich Dettweiler begeistert bei den Zuhörern und mischt sich anschließend unter selbige – Musiker zum Anfassen eben.

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