Grenzach-Wyhlen Die Kurve zeigt deutlich nach unten

Manfred Herbertz
Das Unfallgeschehen in der Doppelgemeinde ist im vergangenen Jahr rückläufig gewesen. Außerdem waren keine Todesopfer auf den Gemeindestraßen zu beklagen. Unfallschwerpunkte gibt es in der Gemeinde ebenfalls nicht, wie die Polizei bei der Präsentation der Unfallstatistik feststellte (Archivfoto). Foto: Manfred Herbertz

Unfallstatistik 2020: Polizei registriert deutlich weniger Unfälle in Grenzach-Wyhlen / Keine Verkehrstoten

Grenzach-Wyhlen - Die Umstände des Coronajahrs 2020 haben offenbar Auswirkungen auf die Verkehrsunfallzahlen gehabt. Dies zeigte sich eindrucksvoll bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik für Grenzach-Wyhlen.

Dabei wiesen der Erste Hauptkommissar Bernhard Weis, Leiter des Rheinfelder Polizeireviers, und der Leiter des Grenzacher Polizeipostens, Hauptkommissar Stephan Krohs, auf einen signifikanten Rückgang der Unfälle im Revierbereich wie auch in der Doppelgemeinde hin.

Waren 2019 noch 259 Unfälle registriert worden, sank diese Zahl auf 202 im Jahr 2020. Das entspricht einem Rückgang von 28,2 Prozent. Erfreulich sei, dass es im Berichtsjahr keine Verkehrstoten und auch keine schwerverletzten Fußgänger zu beklagen gab.

Weniger Unfälle dank Homeoffice?

Neun Jahre lang seien die Unfallzahlen beständig gestiegen, sagte Weis. Im vergangenen Jahr gab es dann einen deutlichen Knick nach unten: „Das ist sicher pandemiebedingt. Es wurde weniger gefahren, die Pendlerströme gingen zurück, und viele Menschen arbeiteten im Homeoffice“, vermutete Weis als Ursachen. Zudem sei festzustellen, dass es in Grenzach-Wyhlen keine besonderen Unfallschwerpunkte gebe.

Mehr Verletzte

Die Zahl der bei Unfällen verletzten Personen stieg hingen um 7,5 Prozent von 40 auf 43. Die Zahl der Schwerverletzten betrug dabei neun (Vorjahr sieben). Diese Zahlen liegen jedoch innerhalb des Durchschnitts der vergangenen zehn Jahre.

E-Bikes spielen keine große Rolle im Unfallgeschehen

Interessant ist auch der Blick auf die Zahl der an Unfällen beteiligten Fußgänger, Radfahrer und motorisierten Zweiräder. Der Fahrradboom hätte vermuten lassen, dass sich dieser auf die Zahl der Unfallbeteiligten niederschlägt: Jedoch sank die Zahl von 27 auf nun noch 18. Dabei, so die beiden Polizeibeamten, spielten die E-Bikes eher eine unauffällige Rolle.

Bei den Krafträdern waren es unverändert elf, und bei den Fußgängern stieg die Zahl der Unfallbeteiligten von zwei auf fünf. Sehr positiv dabei sei, dass lediglich drei leichtverletzte Fußgänger registriert wurden, betonte Weis. Ebenso erfreulich sei es, dass die Zahl der verletzten Radler gesunken sei. Zwölf (Vorjahr 19) erlitten dabei leichte, drei (Vorjahr fünf) schwere Verletzungen. Unter den Verunglückten war lediglich ein E-Bike-Fahrer zu verzeichnen gewesen.

Deutlich weniger Unfallfluchten

Insgesamt waren 13 Lastwagen an Unfällen beteiligt, davon hatten zehn Brummifahrer die Unfälle selbst verursacht.

Die Zahl der Unfallfluchten ging um über ein Drittel von 87 auf 51 zurück. 20 davon konnten aufgeklärt werden.

Vier Verkehrsunfälle wurden unter Alkoholeinfluss verursacht, dabei wurden vier Personen nur leicht verletzt. Auffällig sei, so der Rheinfelder Revierleiter, dass die Drogenfahrten im Straßenverkehr zugenommen haben, sie hätten inzwischen die Alkoholdelikte eingeholt.

Die Mehrzahl der Unfälle ist beim Abbiegen beziehungsweise beim Wenden passiert (35,6 Prozent), gefolgt von Vorfahrtsverletzungen mit 18,8 Prozent. Auf überhöhte Geschwindigkeit sind rund sieben Prozent der Unfälle zurückzuführen.

Festgestellt habe man bei der Verkehrsüberwachung, dass die Zahl der Handyverstöße von 260 auf 427 gravierend zugenommen habe – mit steigender Tendenz auch im laufenden Jahr, wie Weis kritisch anmerkte. Die Zahlen hierfür liegen jedoch nur für den gesamten Revierbereich vor.

Polizei behält „Fahreignung“ im Auge

Weis kündigt an, die Polizei werde im Sinne einer nachhaltigen Aufgabenwahrnehmung ihre Überwachungsschwerpunkte auf die „Fahreignung“ – das betrifft Alkohol und Drogen – sowie auf passive Sicherheit, Geschwindigkeitsüberwachung und auf Handyverstöße legen.

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