Grenzach-Wyhlen Diese Mählsuppe hat geschmeckt

Rolf Rombach
Uwe Eckert (links) sprach mit Wyhlener Seele vor dem Grenzacher Publikum. Heinz „Fätze“ Weiß moderierte gewohnt kurzweilig den närrischen Vormittag. Foto: Rolf Rombach

Beim Mählsuppe-Löffle am Rosenmontag im Haus der Begegnung teilen die Redner kräftig aus, ehe bei Suppe und Zwiebelwaie der Vormittag ausklingt.

Viel Jugend war am Montagmorgen noch nicht zu sehen im Haus der Begegnung. Dennoch fanden einige neue Gesichter den Weg in den Festsaal. Knapp eine Stunde lang gab es ein abwechslungsreiches Programm durch vier Beiträge sowie Moderator Heinz „Fätze“ Weiß.

Zum Auftakt dankte Oberzunftmeister Stefan Koppetsch der Interessensgemeinschaft, welche sich für die Durchführung des Narrendorfes am Fasnachtssonntag auf dem Bärenfelsschulhof engagierte. Der Erfolg bestätige das Konzept. Entsprechend hieß es von der Zunftleitung, dass man sich auf die Fortsetzung freue.

Ein Wyhlener beginnt

Nach seiner Premiere im Vorjahr traute sich Uwe Eckert als Wyhlener erneut den Anfang zu machen und vergaß wohl bei mancher Spitze gen Grenzach, auf wessen Boden er da gerade sprach. „Der Satz kommt in Wyhlen sicher besser an“, scherzte Heinz Weiß zwischendurch in Richtung der Bühne. „Eigentlich hemm’r nüt zuem Lache“, begann Eckert und zählte die aktuellen Katastrophen auf, was ihm einen andächtigen Zwischenapplaus brachte. Die Arbeit der Berliner Ampel, Bahn- und Traktorstreiks sowie die Probleme im Bildungswesen führte er ebenfalls auf, ehe es in die Doppelgemeinde ging.

Blick in die 20er

Als Charleston-Tänzerin gekleidet trat erstmals Carola Lambelet ans Mikrofon. Kurz irritiert zwar, weil es um die falschen 20er-Jahre ging, aber dann doch Ähnlichkeiten der Dekade aus dem 20. und 21. Jahrhundert auffielen. „Vor 100 Johr het keiner g’ahnt, was sich do abahnt.“

Feine Schlachtplatte

Als Klassiker bezeichnen darf man die Wyhlener Freibänkler, die ihre Schlachtplatte zum Besten gaben und in zehn Menüs (Versen) den Spiegel vorhielten. Darunter der lokalen CDU, deren Fraktionssitzungen nicht gefunden wurden. „E Bürgerverein isch g’rüdet so au gli, sie wüsse alles besser – das cha wohl nit sii“, ging eine andere Spitze an den engagierten Club.

Den Abschluss machte die „Markgräflerin“, Annette Grether. „Am Zunftobend han i mi vermisst“, rief sie in Richtung der Zunftspieler, die in diesem Jahr in ihren Stücken auf die Gemeinderäte verzichtet hatten. Im Weiteren brachte Grether immer wieder die Mottos der Zünfte zusammen: „No cha mes drülle – vor und zurück“.

Spenden für Kinder

„Vielleicht hat der Gemeinderat es dieses Jahr einfach nicht verdient“, antwortete Stefan Koppetsch in Richtung von Grether, ehe er traditionell damit kämpfte, ihr den Orden über die Haartracht zu ziehen. Er dankte den Stiftern der Mehlsuppe und der Zwiebelwaie und bat um Spenden für das Mahl, aus denen die Geschenke für den Kinderumzug am Nachmittag bezahlt werden.

Heinz Weiß fasste kurz nochmals den Morgen zusammen und erkundigte sich, ob 15 Zentimeter wirklich eine merkliche Verbreiterung für einen Fahrradweg seien. Besser sei das Geld hierfür, wie auch für die fraglichen Eidechsenzäune an der Grenzacher Scheffelstraße, für wichtigere Sachen zu verwenden, ehe es an das von den Rötelstei-Füchsen servierte Essen ging.

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