Grenzach-Wyhlen Ein Lied, ein Spruch und ein Glas

Die Oberbadische

Richtfest: Gestern großer Bahnhof am Rohbau des Kindergartens „Löwenzahn“ in Grenzach

Optimismus, Freude und allseits gute Laune bestimmten gestern die Szenerie auf der Baustelle für den Neubau des Kindergartens „Löwenzahn“ in Grenzach. Dort wurde am Spätnachmittag das Richtfest gefeiert. Voraussichtlich im April kann das Gebäude bezogen werden.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. „Wir haben auch echt Gas gegeben“, sagte Bauleiter Philipp Gersbacher, nachdem er gemeinsam mit Polier Norbert Dinse vom Gerüst gestiegen war. Zuvor hatte der Juniorchef des gleichnamigen Bauunternehmens tief in die Reimekiste gegriffen und einen pfiffigen Richtspruch vorgetragen.

Den wichtigsten Part inne hatten jedoch die Kinder. Sie waren mit ihren Eltern und dem Erzieherinnenteam um Kindergartenleiterin Annette Westendorf gekommen, um den zahlreichen Gästen das Lied von den fleißigen Handwerkern vorzutragen. Einige der Kleinen – hübsch ausstaffiert mit Bauhelmen und Werkzeug – bauten parallel sogar noch eine kleine Baustelle auf.

Da ließ sich Bürgermeister Tobias Benz nicht lumpen und verteilte Brezeln und Wasser sowie für jedes Kind einen „Baumeister“-Pin. Die Zuschauer – darunter Vertreter von Baufirmen, Gemeinderat und Verwaltung – spendeten kräftigen Applaus.

Wenn alles gut geht, kann der neue „Löwenzahn“ im April 2019 seiner Bestimmung übergeben werden, wie Benz in seiner Ansprache durchblicken ließ. Der Rathauschef erinnerte in seinen Ausführungen daran, dass der Neubau mit einem Bauvolumen von rund 5,3 Millionen Euro das aktuell größte Bauprojekt der Gemeinde Grenzach-Wyhlen ist. Und die Kommune hat für die Schaffung der künftig sechsgruppigen Einrichtung – zwei Kindergarten- und zwei krippengruppen – wahrlich tief in die Schatulle gegriffen. Denn der staatliche Zuschuss liegt bei lediglich 260 000 Euro. Fünf Millionen muss die Gemeinde selbst investieren.

Für Benz eine bittere Pille. „Ich würde mich – ich kann das nicht oft genug wiederholen – daher auch sehr freuen, wenn der Bund nicht immer nur bestellen, sondern auch mitbezahlen würde“, sagte der Rathauschef in aller Deutlichkeit. Er spielte damit auf den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige an, den in der Doppelgemeinde immerhin rund 60 Prozent der Eltern in Anspruch nehmen. Dass die Kommune bei einer solchen Quote mit der Schaffung neuer Plätze kaum nachkommt, liegt auf der Hand. Benz verwies in diesem Zusammenhang auf die in Kürze anstehende Erweiterung des „Kinderhauses“ Wyhlen.

Der Neubau des „Löwenzahn“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Seniorenzentrum „Emilienpark“ sei nun Teil eines „Bandes der Generationen“, hielt Benz fest. Sein Dank galt neben dem Team von Annette Westendorf auch den Eltern, die seit rund drei Jahren mit den naturgemäßen Widrigkeiten eines Provisoriums leben müssten. Denn der Kindergarten ist für die Zeit des Neubaus vorübergehend im Pavillon II der Bärenfelsschule untergebracht.

Bevor es schließlich ans Büffet ging – es gab Frikadellen mit Kartoffelsalat –, sprach Architekt Friedemann Roller noch einige Worte des Dankes an alle Beteiligten. Es sei „ein tolles Gefühl, zu sehen, wie das hier wächst“.

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