Grenzach-Wyhlen Eine Bank für Josef Hauser

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Ingeborg Staab kam zufällig vorbei, als Mitglieder des Bürgervereins an der Steingasse eine Gedenkbank für Josef Hauser aufstellten und eine Infotafel installierten. Foto: zVg/Alexandra Rainer

Wo Josef Hausers Wochenendhaus war, erinnert neu eine Sitzbank an ihn. Sie steht an der Steingasse.

In der Doppelgemeinde gibt es neu eine Sitzbank mit Infotafel zum Gedenken an den Wyhlener Kunstmaler und Grafiker Josef Hauser (1908 bis 1986). Hinter dem „Moler-Bänkli“ steckt der Bürgerverein Grenzach-Wyhlen, der die Idee dazu aus Anlass von Hausers 115. Geburtstag hatte.

Idee des Bürgervereins

Der Bürgerverein Grenzach-Wyhlen hatte dieses Projekt im Frühjahr zur Projektförderung von nachhaltigem Bürgerengagement vom Landratsamt Lörrach („Kultur lebt, verbindet, macht stark“) eingereicht. Der Plan war, vor Hausers ehemaligen Wochenendhaus und Atelier in der Steingasse eine Ruhebank und Informationstafel aufzustellen. Und das mit Erfolg. „Wir wurden damit als eines von acht Projekten im Landkreis ausgewählt“, freut sich Alexandra Rainer vom Bürgerverein.

„Als wir gerade dabei waren, die Tafel zu montieren, kam Ingeborg Staab vorbei. Sie ist damit offiziell die Erste, die sich auf der Bank ausgeruht hat“, berichtet Rainer weiter. Staab sei begeistert gewesen, denn als Bewohnerin der Steingasse habe sie sich seit vielen Jahren eine Bank an diesem schönen Spazier- und auch Schulweg gewünscht. „Und zwar seit 1975, das war eine lange Wartezeit“, wie Rainer schmunzelnd festhält. Staab, die frühere Leiterin der Volkshochschule, habe sich bedankt für die Freude, die der Bürgerverein ihr und allen Spaziergängern mit dieser Bank bereite. „Dass hier auch Josef Hauser geehrt wurde, erhöht das Sitzgefühl für alle, die den Künstler kennen oder jetzt auch ganz neu kennen lernen können, sagte Staab.

Wer war Josef Hauser?

Josef Hauser ist 1908 in Wyhlen geboren und aufgewachsen. Nach dem Besuch der Volksschule und fünf Semestern in einer kunstgewerblichen Fachklasse arbeitete Hauser zunächst als Gebrauchsgrafiker. Zudem begann er zu zeichnen und entdeckte auch das Aquarell für sich. Ab 1926 arbeitete Hauser im Atelier des Arbeitslosenhilfswerks Basel und besuchte zugleich die Mal- und kunstgewerblichen Fachklasse an der Allgemeinen Gewerbeschule. Anno 1930 ging Hauser nach der Berlin an die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst.

Ab 1938 zunächst mit Staatsstipendium und Lehrauftrag ausgestattet, fiel Hauser 1941 bei den NS-Machthabern in Ungnade. Sein Werk galt plötzlich als „entartete Kunst“. 1944 kehrte Josef Hauser schließlich nach Wyhlen zurück. Der Familie gelang am 31. Oktober desselben Jahres die Flucht nach Bettingen. Hauser lebte schließlich als freier Künstler in Basel. Er starb 1986 in Riehen. Sein Draht zur nahen Heimat war dabei nie abgerissen.

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