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Grenzach-Wyhlen Einfach und zweckmäßig

Die Oberbadische
Diesen Entwurf für die anstelle der Container geplanten Festbauten empfiehlt das Preisgericht für die Gemeinschaftsunterkunft an der Kraftwerkstraße in Wyhlen. Grafik: K9/Herzog Foto: Die Oberbadische

Siegerentwurf für Festbauten der Wyhlener Gemeinschaftsunterkunft vorgestellt

Von Tim Nagengast

Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung ist am Donnerstagabend der Siegerentwurf für die anstelle der Container geplanten Festbauten für die Wyhlener Gemeinschaftsunterkunft vorgestellt worden. Rund 40 Bürger interessierten sich für das Thema.

Grenzach-Wyhlen. Noch steht nicht endgültig fest, wie die Festbauten für Asylbewerber an der Kraftwerkstraße schlussendlich aussehen werden. Das Preisgericht unter dem Vorsitz des Freiburger Architekten Jochen Weissenrieder empfiehlt dem Landkreis als Bauherrn allerdings den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft K9 (Freiburg) und Herzog (Lörrach). Der Jury gehörten übrigens auch Anwohner der Kraftwerkstraße an.

Eines ist den von drei verschiedenen Architekturbüros eingereichten Entwürfen gemein: Alle schlagen eine aufgelockerte, einfache, gefällige und nicht zu hohe Bebauung an der Kraftwerkstraße vor – keine „Klötze“ oder gar ein „Ghetto“.

In seiner öffentlichen Sitzung am 11. Mai wird der Lörracher Kreistag, der in der Sache das letzte Wort hat, entscheiden, welcher Entwurf in Wyhlen realisiert werden soll.

Der Siegerentwurf wurde am Donnerstagabend in der Lindenschule detailliert vorgestellt. Gekommen waren die Architekten Ingo Herzog und Marc Löscher. Deren Entwurf habe „die Vorgaben zu 100 Prozent erfüllt“, lobte Jury-Vorsitzender Weissenrieder.

Geplant ist der Bau eines einstöckigen Empfangsgebäudes direkt an der Kraftwerkstraße. Hinzu kommen um einen Quartiersplatz drei dreigeschossige Wohnhäuser – eines für Familien, eines für Frauen, eines für Männer. Separat angelegt werden sollen von der Kraftwerkstraße aus gesehen linkerhand Richtung Bahnlinie eine Liege- und Spielwiese sowie rechterhand ein Bolzplatz. Als Idee steht für den rechts der Gemeinschaftsunterkunft befindlichen freien Grünstreifen die Anlage eines Grillplatzes mit Hütte.

Das Empfangs- beziehungsweise Gemeinschaftshaus soll einen Mehrzweckraum mit eigenem, öffentlichem Zugang erhalten. Dieser Raum könne auch „extern“ genutzt werden, regte Marc Löscher an.

Durchdacht sind die Grundrisse der Gebäude. Denn sollte sich die Flüchtlingsproblematik dereinst legen und die Gemeinschaftsunterkunft somit nicht mehr benötigt werden, würde die Gemeinde Grenzach-Wyhlen die Bauten gerne vom Landkreis übernehmen und in günstige Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnungen umwandeln. An diese Option wird im Siegerentwurf bereits gedacht.

Wie Ingo Herzog herausstellte, „haben wir mit der zur Verfügung stehenden Fläche sehr gerungen“. Grund: Die mit 200 Bewohnern belegten Container sind ja auch noch da. Die darin lebenden Menschen sollen dann sukzessive in die Festbauten umziehen können. Ein Parallelbetrieb von Containern und Wohnhäusern soll auf das Mindestmaß beschränkt werden.

Was der Landkreis für die „feste“ Gemeinschaftsunterkunft in Wyhlen ausgeben muss, ist noch unklar. Diesbezüglich hatten zwei Bürger beim Informationsabend mehrfach nachgehakt. Gerhard Blattmann, beim Landratsamt Fachbereichsleiter für Planung und Bau, bat um Verständnis, dass man sich jetzt noch nicht auf eine Summe „festnageln“ lasse.

Die für Familien, Frauen und Männer getrennten Gebäude seien der Vermittlung von Werten wie der Gleichberechtigung von Mann und Frau wohl eher abträglich, bemängelte ein anderer Zuhörer. Blattmann verwies diesbezüglich auf gute Erfahrungen in anderen Gemeinschaftsunterkünften, etwa Efringen-Kirchen. Daher sei diese Trennung bewusst gewollt.

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