^ Grenzach-Wyhlen: Emotionaler Blick auf 1945 - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Emotionaler Blick auf 1945

Die Oberbadische
Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag gestalteten (v.l.): VHS-Leiter Hennig Kurz, Bürgermeister Tobias Benz, Helmut Bauckner sowie die Musiker Robert Oros und Lena Gersbacher. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Volkstrauertag: Gedenkstunde in Grenzach-Wyhlen unter strengen Auflagen

Die Gedenkstunde der Gemeinde Grenzach-Wyhlen anlässlich des Volkstrauertages fand am gestrigen Sonntag im Katholischen Gemeindehaus Wyhlen statt. Im Mittelpunkt standen Ansprachen von Bürgermeister Tobias Benz und Helmut Bauckner, dem Vorsitzenden des Vereins für Heimatgeschichte.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Bauckner sprach zum Thema „Niederlage – Befreiung – Aufbruch. Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Grenzach-Wyhlen“. Der Beitrag Bauckners machte die Gedenkfeier zu einer besonderen, mit einem emotionalen Blick zurück auf die Zeit von 1945. Das Totengedenken sprach der VHS-Leiter Hennig Kurz.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährte sich zum 75. Mal, sagte Bürgermeister Tobias Benz und zitierte aus der Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung, er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“ Benz mahnte, das Geschehen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, denn jetzt werde die erste Generation junger Menschen heranwachsen, die keinen direkten Kontakt mehr zu Zeitzeugen hätte.

Demokratie lebt vom Dirskurs

Demokratie lebe von Diskurs und von inhaltlicher Auseinandersetzung, so Benz weiter. „Wo die Regeln des Anstandes verletzt werden, wo zunehmend Hetze, Beleidigung, Diffamierung, Bedrohung und Gewalt Einzug halten, werden in bedenklicher Weise Grenzen überschritten.“

Bauckner zitierte zunächst Theodor Heuss, der 1949 gesagt hatte, „der 8. Mai war Vernichtung und Erlösung in einem“ und versuchte anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Zeitzeugen eine Antwort zu geben. Es war emotional, die Zeitzeugenberichte aus dem Munde von Menschen, die noch vielen im Ort bekannt sein dürften, zu hören. Da war unter anderem der zehnjährige Fritz Friess, der Schulhefte kaufen wollte und von der Verkäuferin heimgeschickt wurde, weil die Franzosen kamen.

„Niederlage – Zusammenbruch – Befreiung“: Eigentlich sei die Antwort eindeutig, schloss Bauckner, der mit dem Hebelgedicht „Der Schmelzofen“ seinen Vortrag zum Volkstrauertag beendete.

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