Demokratie lebe von Diskurs und von inhaltlicher Auseinandersetzung, so Benz weiter. „Wo die Regeln des Anstandes verletzt werden, wo zunehmend Hetze, Beleidigung, Diffamierung, Bedrohung und Gewalt Einzug halten, werden in bedenklicher Weise Grenzen überschritten.“
Bauckner zitierte zunächst Theodor Heuss, der 1949 gesagt hatte, „der 8. Mai war Vernichtung und Erlösung in einem“ und versuchte anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Zeitzeugen eine Antwort zu geben. Es war emotional, die Zeitzeugenberichte aus dem Munde von Menschen, die noch vielen im Ort bekannt sein dürften, zu hören. Da war unter anderem der zehnjährige Fritz Friess, der Schulhefte kaufen wollte und von der Verkäuferin heimgeschickt wurde, weil die Franzosen kamen.
„Niederlage – Zusammenbruch – Befreiung“: Eigentlich sei die Antwort eindeutig, schloss Bauckner, der mit dem Hebelgedicht „Der Schmelzofen“ seinen Vortrag zum Volkstrauertag beendete.