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Grenzach-Wyhlen Es dauert noch

Tim Nagengast

Gemeinderat sieht ersten Bebauungsplanentwurf für Neue Mitte Grenzach. Vollverfahren wegen Nähe zu Störfallbetrieben.

Grenzach-Wyhlen - Im Gemeinderat ist am Dienstag der erste Bebauungsplanentwurf für die Neue Mitte Grenzach vorgestellt worden. Das Jahrhundertprojekt hat damit eine große Hürde genommen. Aber es sind noch einige Änderungen zu erwarten, wie Bürgermeister Tobias Benz im Ratsrund klarstellte.

Einmütig beschloss das Gemeindeparlament die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Vom bislang angedachten „beschleunigten Verfahren“ ist man allerdings wieder abgerückt und zum „Vollverfahren“ gewechselt. Hintergrund ist die Nähe der Neuen Mitte Grenzach zu DSM und BASF, die beide als Störfallbetriebe gelten. Das zu entwickelnde neue Ortszentrum Grenzachs liege in deren „Konsultationsradius“, wie es Stephan Färber (Stadtbau Lörrach) im Gemeinderat formulierte. Das Regierungspräsidium Freiburg als Genehmigungsbehörde beharre daher auf einem regulären Verfahren in zwei Stufen. Dazu kommen ein Gutachten, wie das überplante Gebiet von DSM und BASF betroffen sein könnte, sowie ein detaillierter Umweltbericht. Wobei Färber all dies in durchaus entspanntem Ton verkündete. Laut einem älteren Gutachten gebe es nördlich der Bahnlinie – und genau dort liegt die Neue Mitte – nichts, was für die Nähe zu Störfallbetrieben von Bedeutung sei.

Dennoch will die Gemeinde rasch Nägel mit Köpfen machen und „in die richtige Richtung planen“, wie Benz es formulierte. Auch mit Blick auf die Ansiedlung von Geschäften.

Laut Färber soll statt des geforderten Umweltberichts ein „Scoping-Papier“ erstellt werden. Darin kommt – wie eigentlich immer in Grenzach-Wyhlen – die Eidechse vor. Diesbezüglich werde es auf dem Areal bald Erhebungen geben, ließ Färber durchblicken.

Betrachtet man den ersten Bebauungsplanentwurf, sieht man wenig Überraschendes. Das Papier lehnt sich in großen Teilen stark an den im vergangenen Dezember beschlossenen städtebaulichen Rahmenplan für das Gebiet an. Zu sehen sind der „Stadthain“ als zentraler Platz mit Markthalle, umgeben von Gebäuden für Geschäfte, Gewerbe und Wohnungen. Letzteres allerdings nicht im Erdgeschoss, wie Färber ergänzte.

Das Baufenster für den Schulcampus ist groß bemessen, um maximale Flexibilität zu haben. Neu ins Blickfeld rückt zudem das Areal der Gärtnerei Blubacher (Ecke Hasenrichte, Seidenweg, Scheffelstraße). Diese wird unter Bestandsschutz gestellt, womit „keine größeren Ergänzungen mehr“ realisierbar wären (Färber). Sie könnte aber in Zukunft drei- oder viergeschossig überbaut werden. Neu sieht man auch direkt an der Bahnlinie an der Scheffelstraße eine laut Bürgermeister vom Deutschen Roten Kreuz geplante Halle für ein Katastrophenschutzfahrzeug.

Erst einmal muss der Investor feststehen

Welche Geschäfte oder sonstiges Gewerbe sich dereinst rund um den Grenzacher „Stadthain“ ansiedeln werden, darüber kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Großes Interesse hat – „dm“ hin, „dm“ her – offenbar eine bekannte Drogeriekette, aber wohl auch ein Lebensmittler. Die „Flughöhe“ sei zum aktuellen Verfahrensstand noch zu hoch, sagte der Rathauschef in Richtung mehrerer Ratsmitglieder, die diesbezüglich gerne weitere Details gehabt hätten. Benz: „Der endgültige Bebauungsplan kommt erst, wenn der Investor feststeht.“

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