Munter plauderte der Barde drauflos, streifte so nebenbei das Genre der Liebeslieder – „Es gibt melancholische und fröhliche“ – und widmete sich dann Franz Liszt, dem Urvater der Liebeslieder, mit seinem „Liebestraum“. Da könne man fast schon von „Pornophonie“ sprechen, fand Gundlach.
Ach ja, das Buttermesser. Dieses diente einem Lachsalven auslösenden Vergleich: Es gibt für alles eine App? Aber beim „Broteschmieren“ ist ein Top-Smartphone nur etwa so fortschrittlich wie eine alte Heimorgel, von der man seinerzeit auch glaubte, sie könnte alles und jedes Streichinstrument imitieren – mit Ausnahme des Buttermessers. Das habe angeblich Klaus Wunderlich, der einstige Heimorgel-Gott im Weltwirtschaftswunder, gesagt. Womit wir dann endlich mittendrin waren: Die Heimorgel sollte alles auf Knopfdruck können.
Gundlach kann einfach alles gleichzeitig
Wie das gehen kann, zeigte Gundlach mit einem sehr originellen Instrumentarium, das von der Kazoo – ein kleines Membranofon, das zu den Ansingtrommeln gehört – bis hin zu Panflöte und Schlagzeug sowie allerlei Kindertröten reichte.
Kein Halten mehr gab es, als der Kabarettist Klavier spielte, sang und erzählte und so ganz nebenbei einhändig den berühmt-berüchtigten „Rubiks Cube“ wieder in die richtige Farbfolge drehte. Einen Einblick in sein früheres Leben als Computerbastler gab Gundlach zudem zwerchfellerschütternd mit einem Gedicht frei nach Fontanes „Der Herr, der schickt den Jockel aus“.
Dass er sich auch noch der peruanischen Reiseorgel, der Panflöte, mit der Panflöten-Mafia, die alle Innenstädte dieser Welt annektiert habe, widmete und herzzerreißend „El Condor Pasa“ flötete, setzte dem Abend die Krone auf.
Dieser war höchst amüsant, unterbrochen von vielen Lachern und einer Pause, in der kleine Köstlichkeiten gereicht wurden – schließlich war man ja im Hieber. Yvonne Zimmermann, Assistentin der Marktleitung, bewirtete dort mit ihrem Team die Gäste bestens.