Grenzach-Wyhlen Fehlende Bewirtung sorgt für Bedauern

Heinz Vollmar
Die Fasnachtsfeuer markieren das Ende der alemannischen Fasnacht. Foto: Heinz Vollmar

Zum Abschluss der alemannischen Fasnacht lockte das Fasnachtsfeuer auf den Mühlerain. Allerdings gab es Abstriche am Rahmenprogramm.

Das Fasnachtsfeuer und das traditionelle Scheibenschlagen zählen in unserer Region zu den freudigen Ereignissen im Jahreskalender. Nach heidnischen Überlieferungen wird mit den Fasnachtsfeuern nicht nur der Winter vertrieben, sondern mit den kleinen hölzernen Scheiben werden beim Scheibenschlagen auch freudige Grüße an die/den Liebste/n verbunden.

Musikalisch begleitet wurde das Fasnachtsfeuer bisher vom Musikverein Wyhlen, der den alljährlichen Fackelzug vom Zehnthaus bis hinauf auf den Mühlerain musikalisch begleitete. Auch auf dem Mühlerain selbst wurde seit Jahrzehnten musiziert, während die Menschen dem mystisch anmutenden Spektakel des Fasnachtsfeuers und des Scheibenschlagens zusahen.

Erstmals keine musikalische Begleitung

In diesem Jahr gab es erstmals keine musikalische Begleitung durch den Musikverein Wyhlen. Auf Nachfrage bestätigte die Vereinsvorsitzende Christine Issler, dass man für das Fasnachtsfeuer keine Musiker gewinnen konnte.

Bereits im Vorfeld teilten Besucher des Fasnachtsfeuers mit, dass der Musikverein Wyhlen in diesem Jahr nicht spielfähig sei. „Ich kann schließlich keine Musiker auf den Mühlerain hinauf prügeln“, beschrieb die Vorsitzende die Lage – ein Zustand, den die vielen Besucher beim Fasnachtsfeuer bitter beklagten. Es wurden Stimmen laut, dass mit dem Fehlen der Musik eine seit langem währende Tradition und ein Stück Kultur verloren gehe.

Neben der fehlenden Musik beklagten die Menschen in diesem Jahr auch, dass es erstmals keine Bewirtung durch die Feuerwehr gab. Die Floriansjünger hatten bislang über viele Jahre hinweg Grillwurst, Glühwein, Bier und andere Getränke angeboten. Auch dies fiel in diesem Jahr erstmals weg.

Der Aufwand lohnt sich nicht mehr

Als Begründung war aus Feuerwehrkreisen zu hören, dass sich der Aufwand nicht mehr lohne, weil je nach Wetter auch nur wenige Besucher das Angebot in Anspruch nähmen. Hinzu seien Reinigungsarbeiten gekommen, die für die Feuerwehrleute einen zu hohen Aufwand bedeutet hätten und auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr vertretbar seien.

Für viele Besucher nur ein schwacher Trost

Für diese Überlegungen konnten zwar einige auch Verständnis aufbringen, für die vielen Familien, die in diesem Jahr mit ihren Kindern auf dem Mühlerain waren und das Fasnachtsfeuer besuchten, war dies jedoch nur ein schwacher Trost. Sie vermissten all das Bisherige, das heutzutage offenbar aus den unterschiedlichsten Gründen in Vergessenheit zu geraten scheint.

Von all den Abstrichen nicht einschüchtern ließ sich nur Rainer Bächtlin, der alljährlich hinauf zum Mühlerain pilgert, um dort beim Fasnachtsfeuer und dem Scheibenschlagen mit von der Partie zu sein. Er hatte kurzerhand eigene Würste mitgebracht und grillte diese am Scheibenfeuer, eine ganz praktische Reaktion auf das fehlende Angebot der Feuerwehr.

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