Grenzach-Wyhlen Feiern unter Gottes freiem Himmel

Manfred Herbertz
Mehr als 100 Gläubige waren trotz des nasskalten Wetters an Heiligabend auf die Wiese beim Kapellenbach-Spielplatz gekommen, um den Familiengottesdienst mit Krippenspiel der evangelischen Kirchengemeinde Wyhlen zu feiern. Foto: Manfred Herbertz

Weihnachten: Protestanten zelebrieren Gottesdienst mit Krippenspiel im Grünen / Regen hält nicht ab

Das Wetter zeigte sich an Heiligabend von seiner unfreundlichen Seite. Dennoch strömten am Nachmittag viele Menschen zum Spielplatz im Kapellenbach. Dort fand ein Krippenspiel mit Gottesdienst statt.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Besondere Zeiten bedürfen besonderer Ideen – vor allem in Pandemiezeiten mit Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln. Die evangelische Kirchengemeinde Wyhlen hatte daher einen anderen Weg für ihren Heiligabendgottesdienst gewählt.

„Warum den immer sehr gut besuchten Familiengottesdienst nicht im Freien feiern?“, hatten sich die Verantwortlichen um Pfarrer Daniel Burk gefragt. So wurde die Wiese am Kappellenbach-Spielplatz zum Gotteshaus, um dort den Gottesdienst mit Krippenspiel unter freiem Himmel zu feiern. „Damit brauchte es keine Anmeldungen, und die 3G- beziehungsweise 2G-Regeln mussten auch nicht beachtet werden“, sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Clemens Moser. So habe man auch keine Besucher abweisen müssen. Aufgrund der aktuellen Corona-Vorgaben hätten in der evangelischen Friedenskirche nämlich nur maximal 40 Personen am Gottesdienst teilnehmen können.

Trotz nasskaltem Wetter kamen deutlich mehr als 100 Besucher, darunter zahlreiche Familien mit Kindern, zum Gottesdienst. Pfarrer Burk und sein Team freuten sich über den regen Besuch.

Mit der Jubelbotschaft „Jesus ist geboren“ begrüßte der Geistliche die Gläubigen, und forderte sie auf: „Macht euer Herz auf, damit das Jesuskind darin wohnen kann.“ Margret Schoch las die Weihnachtsgeschichte aus einer Kinderbibel, und mit den Lied „Ihr Kinderlein kommet“ wurde auf das Krippenspiel eingestimmt. Darin kamen einmal nicht so sehr die Menschen vor. Vielmehr kamen sprechende Tiere in den Stall von Bethlehem, um das Jesuskind zu begrüßen. Eltern mit ihren Kindern hatten das kleine, anrührende Krippenspiel einstudiert.

Pfarrer Burk sagte, die Vorstellung sprechender Tiere und zu hören, was diese dächten, „erweitert unseren Horizont“. Auch wenn viele Menschen Zweifel hegten, das Leben anstrengend sei und es derzeit viel Mühseliges auf der Welt gebe, könne man aus dem Krippenspiel doch die Friedensbotschaft der Engel erkennen, denn diese Nacht beinhalte die frohe Botschaft. Dies gelte auch für folgenden Rat: „Bleib du selbst, denn es wird Menschen geben, die dich genau so mögen, wie du bist.“

Man spürte während dieses besonderen Gottesdienstes, der von Reinhard Willmann an der Orgel musikalisch gestaltet wurde, eine besondere, gelöste fast heitere Stimmung unter den Gläubigen, die auch durch die immer wieder fallenden Regentropfen nicht getrübt wurden.

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