^ Grenzach-Wyhlen: Filzkugeln und die „Knastbrüder“ - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Filzkugeln und die „Knastbrüder“

Die Oberbadische

Peter-Gutmann-Turnier: Nicht nur ein Sportereignis, sondern auch ein Familienfest

Es war ein lauschiger Spätsommerabend und auf dem Platz des Tennisclub 1923 Grenzach (TC) jagten die Tenniscracks im Flutlicht der gelben Filzkugel nach. Das Peter-Gutmann-Turnier war angesagt. Es ist eine der traditionsreichsten Sportveranstaltungen der Region. Und das schon seit 45 Jahren.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Was seinerzeit als Einladungswettkampf begann, ist heute ein DTB Ranglisten- und ein LK-Turnier. Das Besondere daran: Von Beginn an wird es vom heute 79-jährigen Peter Gutmann organisiert. Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen des TC das Turnier nach seinem unermüdlichen Organisator benannten. Mit 46 Meldungen bei den Herren gab es diesmal sogar einen Teilnehmerrekord, freuten sich Gutmann und TC-Vorsitzender Thilo Kaltenbach im Gespräch.

Und im 45. Jahr seines Bestehens gab es bei dem Turnier auch eine Neuerung: Erstmals ging eine Seniorengruppe an den Start, organisiert von Winfried Brock und Gutmann kämpfen rund 15 Herren in der Altersklasse 65 und über 70 Jahren um Punkte. „Und die haben viel Spaß“, betonte Gutmann.

Auch gemütliches Fest

Doch nicht nur um Spiel, Satz und Sieg geht es bei diesem Turnier, das sich weit über die Grenzen der Regio hinaus einen Namen gemacht hat, sondern der Verein um den Vorsitzenden Kaltenbach macht aus diesem Turnier auch ein gemütliches familiäres Vereinsfest.

Und zu einem gelungenen Vereinsfest gehört gute Musik dazu. Dabei, so erzählt Kaltenbach, wolle man am Freitagabend vor allem die ältere Generation ansprechen. Im vergangenen Jahr waren erstmals die „Knaschtbrüeder“ aus Schopfheim, Jeannot und Christian Weißenberger, zu Gast, mit einem so großen Erfolg, dass man das Duo gleich wieder für dieses Jahr engagiert hatte.

Die Plätze im kleinen Festzelt waren schnell ausverkauft und das Konzert der Mundartbarden fand viel Beifall bei einem gut gelaunten Publikum.

Garanten für gute Laune

Die „Knaschtbrüeder“ sind bekannterweise Garanten für launige Unterhaltung. Lieder voller Wortwitz, dazwischen immer kleine Anekdoten und Witze eingestreut, machten den Abend zu einem wirklichen Gute-Laune-Abend, im den auch die Liebe zur Heimat immer wieder auftaucht. „Böllen“ zum Beispiel. Da fährt der Vater mit den Kindern weg und diese fragen, wo es hingeht – er sagt dann „Böllen“. Die Kinder aber glauben nicht, dass es so einen Ort gibt. Mit Augenzwinkern wird auf die regionalen Unterschiede eingegangen, da wird bei „Sage oder Säge“ der Dinkelberg schon mal zur Kulturgrenze zwischen Wiesental und Wehratal erklärt. Es gab für die Zuhörer viel zu lachen, an diesem herrlichen Sommerabend, zu dem die Songs der „Knaschtbrüeder“ wundervoll passte. Und wenn die beiden Buben mit dem Bulldog durch die Stadt fahren, kommt sie ihnen gleich viel größer vor, weil man so schleichen muss. Dass Fremdsprachen so ihre Hürden haben, wurde beim „Schtranger“ deutlich. Es dauerte einen Moment, bis der Groschen fiel, und man begriff, dass damit das englische „Stranger“ (Fremder) gemeint war.

Viel Szenenbeifall gab es dann auch für die beiden Schopfheimer Barden, als sie das inzwischen zu ihrem Markenzeichen avancierte „Hieber-Lied“ zum Besten gaben.

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