Grenzach-Wyhlen Für Demokratie und Frieden

Die Oberbadische
An der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im katholischen Gemeindehaus Wyhlen sprachen (v.l.): Bürgermeister Tobias Benz, Marco Jansen sowie Hennig Kurz. Den musikalischen Rahmen gestalteten Friederike Saam (Gitarre) und Christine Schäfer (Flöte). Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Volkstrauertag I: Marco Jansen richtet Blick nach vorne und thematisiert ein vereintes Europa

Die Gedenkstunde zum Volkstrauertags stand in diesem Jahr unter dem Motto „Europa als Friedensidee“. Mit Marco Jansen wurde ein prominenter Vertreter der Bürgerinitiave „Pulse of Europe“ engeladen. Diese will ein Zeichen setzen für die Zukunft Europas. „Frieden besteht auf Begegnung“, postulierte Jansen in seiner Ansprache zum Volkstrauertag und rief dazu auf, sich für Demokratie und Frieden einzusetzen.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Die gut besuchte Feierstunde im katholischen Gemeindehaus von St. Georg in Wyhlen am gestrigen Sonntagvormittag wurde so nicht nur zu einem Blick zurück im Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt.

Jansen richtete in seiner Ansprache den Blick nach vorne und lenkte unter dem Motto „Europa als Friedensidee“ den Fokus auf den Erhalt und die zukunftsfähige Gestaltung eines vereinten Europas.

Das sei heute wichtiger denn je, betonte Jansen, der überzeugt ist, dass die Mehrzahl der Menschen an die europäische Idee glaubt und sie nicht nationalistischen und populistischen Tendenzen opfern möchte. Man müsse sich aber den destruktiven und zerstörerischen Stimmen entgegenstellen und eine Weiterentwicklung Europas vorantreiben.

Zuvor hatte Bürgermeister Tobias Benz in seiner Ansprache zunächst der Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung, von Gewalt und Terrorherrschaft gedacht. Mit zunehmendem zeitlichem Abstand zum Ende des Zweiten Weltkriegs sei der Gedenktag neben Trauer und Erinnerung auch einer der Mahnung.

Benz betonte, die Menschen in Europa erlebten eine der längsten Friedensperioden de Geschichte. 75 Jahre nach Kriegsende bedeute aber auch, dass es immer weniger Zeitzeugen gebe, die den Schrecken von millionenfachem Sterben erlebt haben und davon berichten können. Benz warnte davor, Frieden, Freiheit und Demokratie sowie Wohlstand, in dem „wir heute leben nur allzu selbstverständlich zu nehmen. Aber das ist es gar nicht“.

Die Herausforderungen der Zukunft könnten nur gemeistert werden, „wenn wir mehr Demokratie wagen“, sagte der Bürgermeister.

Das Totengedenken sprach VHS-Leiter Henning Kurz: „Wir trauern um die Opfer der Kriege und der Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung. Aber das Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern.“

Die Feierstunde wurde musikalisch vom Duo Serno mit Werken von Giuliani, Castelnuovo-Tedesco sowie Willy Burghard eindrucksvoll gestaltet.

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