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Grenzach-Wyhlen Gesundheitszentrum in der Solvay

Tim Nagengast
In diesem ehemaligen Produktions- und Bürogebäude der Firma Wetzel in der Solvay soll Mitte 2025 ein Gesundheitszentrum eröffnen. Foto: Tim Nagengast

4400 Quadratmeter für Medical Fitness, Physiotherapieschule, Therapeuten, Arztpraxen, Schwimmschule und Gastronomie: Die Lörracher Firma Reha Immo dreht auf dem Wetzel-Areal das große Rad.

Die seit einem halben Jahr auf dem ehemaligen Wetzel-Areal in der Wyhlener Solvay herrschende Ruhe ist nicht von Dauer: Am Donnerstag hat die in Haagen ansässige Firma Reha Immo erstmals vor den Medien ihre Pläne für ein Gesundheitszentrum auf dem Areal des früheren Produzenten von Druck- und Prägeformen für die Verpackungsindustrie vorgestellt.

Vor drei Jahren gekauft

Reha Immo hat dazu bereits vor drei Jahren das von der Saueressig-Gruppe (Wetzel) nicht mehr benötigte Areal zwischen dem Werkhof und der Solvay- und der Salzwerkstraße erworben. Darauf steht unter anderem ein ehemaliges Produktions- und Bürogebäude, das derzeit entkernt wird.

Darin soll, wenn es nach den Investoren geht, bereits Mitte 2025 ein Gesundheitszentrum eröffnen. Wie Fabian Gottschalk und Frank Eger – beide Mitglieder der Geschäftsführung von Reha Immo – betonen, soll sich in dem derzeit noch wenig ansehnlichen Bau bald „alles, um gesund zu werden und zu bleiben“ befinden. Geplant sind die Ansiedlung eines medizinischen Versorgungszentrums mit unter anderem Hausarztpraxis und Orthopädie, ein Schlaflabor, ein Pflegedienst, eine Schwimmschule, Physiotherapie, Medical Fitness und eine Physiotherapieschule.

12 Millionen Euro Investition

In der Summe schafft das Lörracher Unternehmen damit 4400 Quadratmeter Gewerbefläche in dem in seinen Hauptteilen aus dem 1970er Jahren stammenden Gebäude. Dazu nimmt Reha Immo mehr als zwölf Millionen Euro (zuzüglich nicht genannter Kaufpreis) in die Hand, um eine attraktive Infrastruktur für passende Praxen, Einrichtungen und Firmen aus dem Gesundheitsbereich zu schaffen, die hier in der Solvay unter einem einzigen Dach ein großes Ganzes bilden sollen.

Tolle Bausubstanz

„Die Ankermieter sind bereits sicher“, freut sich Frank Eger. Nur noch ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtfläche sei noch nicht vermietet, präzisiert Eger. Dabei sind die Vorstellungen bereits sehr konkret, was im noch zu sanierenden Gebäude an welcher Stelle seinen Platz finden soll, wie Gottschalk und Eger beim Rundgang am Donnerstag verdeutlichten. Das Gebäude selbst weise eine herausragend gute, massive und stabile Substanz auf. „So gut können Sie heute gar nicht mehr bauen“, deutet Eger auf die beeindruckend dicken Betonwände und Deckenträger, die einst für höchste Traglasten errichtet wurden.

Erdgeschoss

Im Erdgeschoss mit in Zukunft neuer, emporeartiger Zwischenebene, sollen ein Studio für Medical Fitness und eine Physiotherapieschule einziehen. Das Medical-Fitness-Studio werde von der Art her in etwa dem entsprechen, das man im Rehazentrum Haagen betreibe, sagt Gottschalk auf Nachfrage. Die vorgesehene Physiotherapieschule soll jene große Lücke schließen, die zwischen Freiburg und Bad Säckingen klafft. Denn erst dort sind die nächsten Einrichtungen dieser Art. Mit der Schule soll unter anderem dem chronischen Nachwuchsmangel im Physiotherapie-Bereich entgegengewirkt und dieser attraktiv gemacht werden, wie Eger erläutert. Denn Physiotherapeut sei ein schöner, sinnstiftender und zufriedenstellender Beruf.

Obergeschoss

Im Obergeschoss des früheren Wetzel-Gebäudes sollen sich dann verschiedene, zum Gesamtkonzept passende Arztpraxen ansiedeln. Als Anker dient eine Hausarztpraxis. Dazu sollen weitere Mediziner verschiedener Fachrichtungen kommen. Nachgelagert kann sich die Geschäftsführung von Reha Immo auch noch Praxen für beispielsweise Logopädie und Ergotherapie vorstellen – ganz im Sinne der kompletten Gesundwerdung des Menschen unter einem einzigen Dach mit äußerst kurzen Wegen und vielen Synergieeffekten, etwa beim Terminvergabemanagement oder im administrativen Bereich.

Untergeschoss

Das durch die bestehende Gelände-Abgrabung sehr gut belichtete Untergeschoss des Gebäudes wird eine Schwimmschule beheimaten. Die Gespräche mit den Partnern aus Stuttgart seien bereits geführt. Eingebaut werden ein acht auf 25 Meter großes Schwimm- und ein zwölf Meter langes Lehrbecken. Diese werden ausschließlich schulischen Zwecken dienen, „also kein Spaßbad“ (Eger). Möglich würden bis zu drei Schwimmkurse gleichzeitig, sagen die Investoren. Zweiter Mieter im Untergeschoss soll ein Gastronomiebetrieb mit „qualitativ hochwertiger und regionaler Ausrichtung“ werden, wie Gottschalk durchblicken lässt.

Noch Mieter gesucht

Dass auch das letzte Drittel bis Viertel des Gesundheitshauses noch passend vermietet werden wird, ist für Gottschalk und Eger keine Frage. Man könne dabei auf ein sehr gutes, breit aufgestelltes Netzwerk bauen aus beispielsweise Ärzten, die bereits in der Region tätig seien und sich vorstellen könnten, zusätzlich auch im neuen Wyhlener Gesundheitshaus zu praktizieren.

Rund 300 Arbeitsplätze

Mittelfristig sollen darin 300 Arbeitsplätze entstehen. Eger geht von einer täglichen Frequenz von etwa 2000 Menschen im Gebäude aus. „Ich glaube, was hier machen, ist richtig“, ist Eger vom Erfolg des Gesundheitshauses überzeugt. Ein Name dafür sei zwar noch nicht gefunden, „aber Ideen haben wir schon“, ergänzt Gottschalk augenzwinkernd, ohne zu diesem Zeitpunkt schon zu viel verraten zu wollen.

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