^ Grenzach-Wyhlen: Gott sei Dank waren es nur „geschminkte“ Wunden - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

Grenzach-Wyhlen Gott sei Dank waren es nur „geschminkte“ Wunden

Die Oberbadische
Dass Erste Hilfe auch Spaß machen kann, erfuhren die Teilnehmer bei der Aktion des DRK-Nachwuchses. Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Sommerferienprogramm: Aktion „Rotes Kreuz zum Anfassen“ des DRK-Nachwuchses begeistert Kinder

Grenzach-Wyhlen (rom). Da staunte mancher Erwachsener nicht schlecht, als am Donnerstag der Ferienprogramm-Termin am Grenzacher Rot-Kreuz-Heim endete. Zahlreiche verbundene Gliedmaßen, manche noch blutend wirkende Kopfplatzwunde und dennoch lauter strahlende Gesichter. Für die fünf bis zwölfjährigen Gäste ließ sich die Jugendrotkreuzgruppe um den stellvertretenden Ortsjugendleiter Lutz Ebert einiges einfallen.

Nach der Vorstellungsrunde gab es ein wenig Theorie, der viel Praxis folgte. Das Gruppenleiterduo Jenny Jerzembeck und Aron Blum hatte sich ein abwechslungsreiches Programm überlegt, während Lutz Ebert mit weiteren Helfern die Verpflegung für den langen Tag am und um das Haus der Begegnung koordinierte. Neben Spaghetti Bolognese gab es viel Obst für den kleinen Hunger zwischendurch. Alles kostenfrei dank einer Spende von drei Realschulklassen aus dem vergangenen Schuljahr. Schade aus Sicht der Rotkreuzler, dass von den 25 angemeldeten Kindern sieben unentschuldigt gefehlt haben und somit anderen Kindern die Teilnahme verwehrten.

Was sind die Abläufe nach einem Unfall? Diesen komplexen Prozess skizzierte Jerzembeck zunächst sehr anschaulich mit der aus dem Erste-Hilfe-Kurs bekannten Rettungskette. Klar, dass da weit vorne der Notruf über die Nummer 112 steht. Doch mit vielen kleinen Dingen können Ersthelfer weitere gute Taten vollbringen. Entsprechend ist es nicht schlimm, wenn der Verband nicht schön aussieht. Er muss nur halten und die Wunde vor weiteren Verschmutzungen schützen. 

Ein im wahrsten Sinne des Wortes „großer Höhepunkt” stellte der zehn Tonnen schwere „Gerätewagen Sanität“ dar. Das Bevölkerungsschutzfahrzeug des Bundes ist seit dem vergangenen Jahr in der Verwaltung des DRK Ortsvereins Grenzach-Wyhlen. Derzeit laufen die Planungen, an der Scheffelstraße eine geeignete Unterkunft für das Fahrzeug zu bauen, wo das Rote Kreuz auch seine weiteren Einsatzfahrzeuge künftig deponieren möchte. Alleine das Erklimmen der Mitfahrerkabine erforderte einige Anstrengungen der Kinder, um dann den Ausblick aus den Fenstern genießen zu können. Belohnt wurde die Mühe mit einer Rundfahrt durch Grenzach.

Ein paar Dinge der umfangreichen Ausrüstung, mit der ein Behandlungsplatz für Schwerverletzte errichtet werden kann, holte Aron Blum mit weiteren Helfern des Jugendrotkreuzes aus den Geräteräumen. Ein riesiger Teddybär wurde dann auf einer Patiententrage über den Parkplatz getragen und später auf einem Behandlungsbock abgestellt. Eine spielerische Heranführung an ein manchmal doch ernstes Thema.

Nach dem Mittagessen zeigte das JRK Grenzach-Wyhlen, was noch zu den Spezialitäten der Nachwuchsretter gehört: Die realistische Unfalldarstellung. Hierbei zaubern die an mehreren Wochenendkursen geschulten Profis aus Vaseline, Schminkfarbe und Kunstblut echt aussehende Wunden. Bei mancher Kopfplatzwunde mussten die Eltern dann zwei Mal hinschauen, um die schmerzfreie Künstlichkeit erkennen zu können. Bei so viel Abwechslung, die auch über das Jahr in der Nachwuchsgruppe geboten wird, vielleicht Anreiz genug demnächst öfters bei den Gruppenstunden vorbei zu schauen.

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