Auf Einladung der Volkshochschule und der evangelischen Kirchengemeinde Grenzach sprach der Soziologe Prof. Ueli Mäder (Universität Basel) über das Thema und diskutiert mit den Besuchern über Vorbehalte sowie Vor- und Nachteile. VHS-Leiter Hennig Kurz freute sich über den sehr guten Zuspruch, den der Vortrag gefunden hatte. Mäder skizzierte in seinem Vortrag einen Vorschlag, der darauf hinausläuft, die erkämpfte soziale Sicherheit nicht zu unterlaufen, sondern auszuweiten.
Der Soziologe machte seinen Vortrag dabei am Beispiel der Schweiz fest, wo erst kürzlich eine Initiative eingebracht wurde, die die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens fordert. Hinter dieser Forderung steht die Idee, nach der jedes Gesellschaftsmitglied unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage, eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. In der Schweiz habe man ein sehr gut ausgebautes System der sozialen Sicherheit, das allerdings nicht Schritt halte mit dem Wandel der Lebensformen, so Mäder. Obwohl Alleinlebende und Alleinerziehende zunähmen, richte sich die soziale Sicherung noch immer auf die klassische Familie aus, die es je länger desto weniger gäbe. Zudem sei nach Mäder das System sehr einseitig erwerbsorientiert. Wer arbeitslos und ausgesteuert ist, falle durch die Maschen.