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Grenzach-Wyhlen Hinauf zur Striegelbank

Heinz Vollmar
Das Bild zeigen die Striegelbank am Otto-Jäggi-Weg, wobei es sich eigentlich um mehrere Bänke handelt. Foto: Heinz Vollmar

Der Otto-Jäggi-Weg zur sogenannten Striegelbank wurde saniert und ist ab sofort wieder begehbar.

Der Schwarzwaldverein Grenzach-Wyhlen ist am 12. September 100 Jahre alt geworden. Ein Grund mehr, die erfolgreiche Vereinsgeschichte etwas näher zu beleuchten und die bedeutende Arbeit des Vereins zugunsten der Wanderwege in Wald und Flur zu würdigen.

Dass die Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen schon immer eine sehr aktive Formation des Schwarzwaldvereins war, ist in der Jubiläumsbroschüre des Vereins nachzulesen. Darin heißt es, dass sich der Schwarzwaldverein neben dem Wandern seit Beginn auch der Instandhaltung der Wege widmet. Aus dem Jahr 1923 wird berichtet: „Wo sich früher überall Verfall, Verwilderung und Unordnung als unvermeidliche Folgen der Kriegs- und Nachkriegszeit breitmachten, herrscht jetzt wohltuende Ordnung und Sauberkeit.“ Ein Verdienst des Schwarzwaldvereins.

Dieses Engagement hält bis heute an. Jüngstes Beispiel ist die Wiederherstellung des Otto-Jäggi-Wegs im Grenzacher Forst. Über ihn führt übrigens seit dem neuen Wege- und Markierungskonzept des Schwarzwaldvereins von 2007 auch der Westweg von Basel nach Pforzheim.

Namensgeber Otto Jäggi

Otto Jäggi (1883 bis 1963) war Wegewart des Grenzacher Schwarzwaldvereins. Er war im Jahr 1950 auch maßgeblich an der Neuanlage der Striegelbank beteiligt, einem Kleinod mit Sitzbänken am heute nach Jäggi benannten Weg. Als bedingt durch den den Wegebau im Jahr 1961 das sogenannte Buchswegli am Hornfelsen weggefallen war, wollte der Schwarzwaldverein dafür rasch adäquaten Ersatz schaffen. Das neue Ersatz-„Buchswegli“ entstand daraufhin hinter der Striegelbank und erhielt den Namen Otto-Jäggi-Weg.

Ehrenamtlicher Einsatz

Dass dieser aktuell wieder begehbar ist, ist ein Verdienst von Jürgen Sonnenberg. Er hat gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern Karl Bierig, Patrick und Paul Schultheis sowie Ulrich Menge und mit Unterstützung von Revierförster Markus Dischinger an 16 Tagen und in 180 Arbeitsstunden den Weg wieder begehbar gemacht.

Lob und Anerkennung richtete daher auch Peter Rhein, seit 1997 Vorsitzender des Schwarzwaldvereins, an die Wegesanierer. Er sagte bei einem Treffen an der Forsthütte, dass es eine große Freude sei, dass der Weg pünktlich zum 100-Jahre-Jubiläum wieder durchgängig begehbar ist.

„Striegel“ als „steiler Weg“

Warum die Striegelbank ihren Namen trägt, ist bis heute tatsächlich ungeklärt. Etwas weiter hilft jedoch ein Blick in das Buch „Flurnamen von Wyhlen und Grenzach“ von Erhard Richter. In seiner Dissertation aus dem Jahr 1962 geht der verstorbene Heimatforscher und Ehrenbürger auch auf die Striegelbank ein.

Seinen Ausführungen zufolge hieß der mit Bänken versehene Aussichtsplatz an der Südseite des Oberberges beziehungsweise jener Teil des Waldes südöstlich der „Breiten Riese“ schon um 1900 „Striegelbank.“ Weiter ist in Richters Werk nachzulesen, dass auch die Form des Geländes als „Striegel“ bezeichnet wurde. In einigen Schweizer Dialekten steht dieser Begriff für einen engen, steilen Weg.

Im Falle der Striegelbank im Grenzacher Forst könnte die Bezeichnung sich daher auch auf die steile, zum heutigen Aussichtspunkt führende „Riese“ beziehen. Die Wortkombination mit „Bank“sei aber unverständlich, weil dort früher weder eine künstliche noch eine natürliche Bank vorhanden gewesen sei, wie Erhard Richter in seinem Buch weiter ausführt.

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