Grenzach-Wyhlen Holzeinschlag beim Dängeligeist

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Forstarbeiter Georg Ungurean bei der Arbeit auf dem Grenzacher Neufeld Foto: Heinz Vollmar

Forstarbeit: Eine gefährliche und verantwortungsvolle Aufgabe, die hohe Konzentration erfordert

Im Forst von Grenzach-Wyhlen hat der Holzeinschlag begonnen. Wie Forstrevierleiter Markus Dischinger in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses mitteilte, sollen rund 1240 Festmeter geerntet werden. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Neufeld/Dängeligeist.

Grenzach-Wyhlen (mv). Deutlich hörbar durch die Motorsägen der Waldarbeiter gehen die Arbeiten derzeit oberhalb des Dängeligeist-Brunnens, am Bruttlerbodenweg und entlang des Tröstlerweges voran. Hier arbeiten sich die Fachleute des Forstbetriebs Blum aus Gersbach mit großer Routine und Umsicht durch den Wald, um die vorgezeichneten Bäume zu fällen. Wie schnell und dennoch fachgerecht dies vonstatten geht, konnte man vor Ort gemeinsam mit Forstrevierleiter Markus Dischinger sowie Forstwirt Noah Triebswetter vom beauftragten Forstbetrieb feststellen.

Sicherheitsstandards stehen im Vordergrund

Sie machten deutlich, dass es sich bei den Fällarbeiten um eine sehr gefährliche Arbeit handelt, die mit Sorgfalt und Fachwissen ausgeführt werden muss, weil es immer wieder zu Unfällen kommen kann. Die einzuhaltenden Sicherheitsstandards würden daher im Vordergrund bei der Holzernte stehen.

Wie sich dies in der Praxis darstellt, kann man in diesen Tagen auch im Neufeldgebiet in Grenzach beobachten, wo Forstrevierleiter Markus Dischinger bereits im Vorfeld der Fällarbeiten die zu fällenden Bäume gekennzeichnet hatte.

In einigen Abständen seien daher auch so genannte Rückegassen für die schweren Forstmaschinen geschaffen worden, um an die Bäume heranzukommen.

Dischinger betonte, dass dazu eine umfangreiche Planung erforderlich ist, denn die Rückegassen würden der sogenannten „Feinerschließung“ eines Waldstückes dienen und eine bestandsschonende Waldbewirtschaftung und bodenschonendes Holzrücken durch Vermeidung flächenhafter Befahrung ermöglichen. Darauf legt er großen Wert. Dennoch sei es unvermeidlich, dass der Waldboden aufgrund der Nässe in diesen Tagen auch in Mitleidenschaft gezogen wird.

Vor allem Buchen und Eschen werden gefällt

Zur Auswahl der zu fällenden Bäume, überwiegend Buchen und Eschen, wies Markus Dischinger darauf hin wie er die Bäume auswählt, um das Wachstum anderer zu stärken. Dazu zähle auch die Auswahl abgestorbener, schwacher und fehlwachsender Bäume. Daneben würden natürlich die schlagreifen Bäume gefällt, so der Forstrevierleiter. Nach der erfolgten Durchforstung sei dann auch wieder für etwa zehn Jahre Ruhe, so dass in dieser Zeit auch der Naturverjüngung Rechnung getragen werden könne. Ziel sei es bei allen Durchforstungsmaßnahmen, den Baumbestand des Waldes zu stabilisieren, den Baumzuwachs zu fördern sowie die Baumartenzusammensetzung zu steuern. Dass neben den wirtschaftlichen Aspekten auch dem Wald als Ort der Erholung Rechnung getragen wird, sei ebenso selbstverständlich.

Wie konkret das Baumfällen zu geschehen hat, kann man in diesen Tagen im Grenzacher Forst mit einigem Abstand auch miterleben. Dabei muss man die Schnitte beim Fällen so ansetzen, dass die Bäume auch in eine zuvor bestimmte Richtung fallen.

Baumfällarbeiten im Grenzacher Forst

Wie das perfekt zu geschehen hat, demonstrierte vor Ort Georg Ungurean, ein rumänischer Waldarbeiter, der als Spezialist immer wieder gerufen wird, um den Forstbetrieb aus Gersbach auch bei den Fällarbeiten im Grenzach-Wyhlener Forst zu unterstützen. Deutlich wird in diesem Zusammenhang auch, dass man für die schwere Arbeit in Deutschland immer weniger Waldarbeiter findet, wie Noah Triebswetter bestätigte.

Man müsse daher auch auf Vollernter setzen, die computergesteuert Bäume fixieren, fällen und entasten können und diese für den Abtransport ablegen können. So genannte Rückemaschinen wie auch Zangenschlepper sorgen dann dafür, dass die gefällten Bäume an die Waldwege verbracht werden, von wo aus sie mit Lastkraftwagen zu den Kunden gebracht werden. Die Waldernte ist mithin ein sehr komplexer Vorgang.  Aufgrund der Holzfällarbeiten und aufgrund des Einsatzes schwerer Forstmaschinen muss der Dängeligeistweg ab dem 18. Dezember für etwa eine Woche gesperrt werden.

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