Grenzach-Wyhlen Hotelbau verzögert sich um ein Jahr

Tim Nagengast

ToKa-Areal: Weiterhin Unklarheiten über den Fortgang des Bauprojekts am Hörnle.

Grenzach-Wyhlen - Die Firma „Novum Hospitality“ aus Hamburg hält an der Eröffnung eines großen Hotels am Grenzacher Hörnle fest. Aufgrund der Unwägbarkeiten wie etwa die Frage, wer das baureife Gesamtprojekt vom aktuellen Eigentümer „ToKa Immobilien“ übernimmt, peilt „Novum Hospitality“ den Spatenstich aber erst für Ende dieses Jahres an. Die Eröffnung des „niu Gallery“-Hotels wird sich somit um mindestens ein Jahr nach hinten verschieben.

Keine Bagger, keine Bauarbeiter – nichts tut sich am Hörnle: Zwar ist die ehemalige „Bima“-Brache zwischen der Aldi-Filiale und dem Grenzübergang nach Riehen/Basel vor einigen Wochen vom gröbsten Bewuchs weitgehend befreit worden, inzwischen wächst das Grundstück aber wieder zu.

Die seit Monaten am Bauzaun hängenden Planen deuten zwar darauf hin, dass das Areal nach wie vor der ToKa Immobilien GmbH gehört, das Unternehmen aus Kandern hüllt sich aber weiterhin in Schweigen, wie es mit dem Projekt weitergeht. Zuletzt hatte Bürgermeister Tobias Benz bestätigt, dass ToKa eine Veräußerung des gesamten Projekts an einen anderen Investor prüfe.

Firma ToKa schweigt

Der zuständige ToKa-Generalmanager Uwe Döring ist nach wie vor telefonisch nicht zu sprechen, auch E-Mail-Anfragen unserer Zeitung bleiben unbeantwortet. Auf Anfrage am Dienstag hieß es seitens der Assistenz der ToKa-Geschäftsführung lediglich, man werde die Presse von sich aus informieren, sobald es etwas Neues zum Projekt am Hörnle in Grenzach gebe.

Das Projekt

Auf dem Areal am westlichen Ortseingang von Grenzach ist neben rund 100 Wohneinheiten, für welche die Baugenehmigung längst erteilt wurde, der Bau eines Hotels mit mehr als 140 Zimmern plus Boardinghaus mit 30 Apartments geplant. Betreiber wird die Hotelkette „Novum Hospitality“. Den nötigen Vertrag haben die Firma Toka und das Hamburger Unternehmen vor rund einem Jahr geschlossen (wir berichteten). In der dazu veröffentlichten Pressemitteilung war davon die Rede, dass das Hotel Anfang des Jahres 2021 die ersten Gäste begrüßen wolle. Der Spatenstich war für die „zweite Jahreshälfte 2018“ vorgesehen. Davon ist inzwischen keine Rede mehr.

Das sagt die Firma „Novum Hospitality“

Wie Anne Pschorn, Assistentin der Geschäftsführung bei „Novum Hospitality“, auf Anfrage mitteilt, befinde sich das Unternehmen weiterhin in den Planungen und erwarte für Ende dieses Jahres den Spatenstich für das „niu Gallery“-Hotel in Grenzach. Die Eröffnung ist laut Pschorn dann „für 2021/22“ geplant – also ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen.

Ob „Novum Hospitality“ inzwischen womöglich mit einem anderen Partner als ToKa Immobilien verhandelt, darüber hüllt sich die Hamburger Hotelkette in Schweigen. „Da es bei dem Bauvorhaben auch um eine geplante Wohnbebauung geht, gibt es weitere Partner, mit denen wir in Abstimmung sind. Bei solch großen Projekten kann es dabei immer zu Verzögerungen, wie in diesem Falle, kommen“, sagt Pschorn im Gespräch mit unserer Zeitung. Zu allem anderen, was „Novum Hospitality“ selbst nicht betreffe – also etwa die Frage eines unter Umständen bevorstehenden Eigentümerwechsels des Areals – dürfe sie sich nicht äußern, bittet Pschorn um Verständnis. Bei Bauprojekten dieser Größe könne es stets Unwägbarkeiten geben – auch mit Blick auf Bauzeiten. „Das ist immer abhängig von vielen Faktoren. Ein solches Bauwerk kann man zeitlich nicht so weit planen.“

Bau trotz Wandels der Basler Messe-Landschaft

Von den Hotelplänen selbst rückt „Novum Hospitality“ aber nicht ab. Die Frage, ob das sich wandelnde respektive wegbrechende Messegeschäft in Basel womöglich Einfluss auf das Hotel-Vorhaben in Grenzach habe, wird von Anne Pschorn verneint: „Wir haben uns bewusst für diesen Standort – in der Nähe von Basel – entschieden und halten an Konzept und Zimmeranzahl fest.“ Der Wandel in Basel „hat keinen Einfluss auf unsere Pläne“.

Wie Pschorn ergänzt, lehne sich der Beiname „Gallery“ für das geplante „niu“-Hotel an die Kunstmesse „Art Basel“ an, ein Hinweis auf die bewusste Standortwahl.

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