Grenzach-Wyhlen Inspirierender Start in den neuen Tag

Manfred Herbertz
Gut aus den Startlöchern gekommen ist der „Kick für den Kopf“. VHS-Leiter Hennig Kurz (links) hielt in der Buchhandlung Merkel einen kurzen Impulsvortrag, und schon bald wurde beim „Philosophischen Boxenstopp“ hellwach diskutiert. Foto: Manfred Herbertz

VHS: Neues Morgenangebot „Philosophischer Boxenstopp“. Diskutieren und philosophieren.

Grenzach-Wyhlen - Mit Philosophie und Diskussion den Tag beginnen: Ein neues Format hat die Volkshochschule (VHS) Grenzach-Wyhlen aus der Taufe gehoben. Und der „Philosophische Boxenstopp“ in der Buchhandlung Merkel verlief recht erfolgreich.

Am frühen Morgen sich mit Gedanken zur Philosophie auseinanderzusetzen, ist eher ungewöhnlich, doch offenbar kommt es an: Denn um 8 Uhr morgens waren doch überraschend viele Interessierte in die Buchhandlung Merkel gekommen, um sich hellwach im angeregten Gespräch im besten Wortsinn über Gott und die Welt zu unterhalten und sich dabei zwanglos dem Thema Philosophie zu nähern. Am Ende war man sich einig: „Wir machen weiter, dann mit dem Thema Moral.“

Die Idee zu diesem Format entstand unter dem Motto „Creative Mornings“ in Basel und hat sich inzwischen über den ganzen Globus ausgebreitet, wie VHS-Leiter Hennig Kurz erläuterte. Selbst in New York, München oder Sydney fänden regelmäßig und an wechselnden Orten solche Veranstaltungen statt, sagten Kurz und Melanie Penninggers. „Es geht einfach darum, den Tag mit inspirierenden Ideen zu beginnen.“

Gastgeberin Patricia Merkel begrüßte die Interessierten zum „Kick für den Kopf“. Hennig Kurz bereitete den Nährboden zur Annäherung an die Philosophie mit einem Impuls-Referat über den Unterschied zwischen Religion und Philosophie. Während die Religion am unfassbaren übergeordneten Glauben ansetzt, gehe die Philosophie davon aus, dass alles in der Welt erklärbar sei.

Dabei sei der Philosoph nicht der große Alles-Erklärer, sondern der, welcher Fragen stelle. Der griechischen Wortbedeutung nach sei der Philosoph der „Freund der Weisheit“, betonte Kurz und hob darauf ab, dass Weisheit schließlich etwas mit Erkennen und nicht mit purem Wissen zu tun habe. Das gipfele auch in dem Faust‘schen Dilemma, „dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält“. Philosophie habe zunächst nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit Lebenserfahrung.

Philosophen erklären nicht, sondern fragen

So plauderte man über die griechischen Philosophen, bei denen man eigentlich schon alle Lebensmodelle finden könne. Der Diskurs ging weiter in Richtung Religion, und tatsächlich stießen unterschiedliche Meinungen aufeinander. So entstand eine angeregte Unterhaltung, ganz nach dem Ansatz, inspirierende Ideen einzubringen und mitzunehmen.

Die Teilnehmer nannten dabei unterschiedliche Gründe, die Runde zu besuchen. „Ich habe mich schon während meiner Studienzeit mit Philosophie beschäftigt und freue mich, dass so etwas jetzt hier angeboten wird“, sagte ein Gast. Ein anderer fügte an: „Philosophie ist einfach spannend.“ Und die Absicht „ich möchte etwas für mich tun“ war Motivation genug, am Morgen den Weg in die Bücherei zu suchen.

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