Grenzach-Wyhlen Jumelage mit Écaussinnes ist besiegelt

Rolf Rombach
Écaussinnes’ Bürgermeister Xavier Dupont (links) überbrachte seinem Amtskollegen Tobias Benz zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde ein Fresko mit, das alle Städte und Gemeinden der Ringverschwisterung zeigt. Foto:  

Grenzach-Wyhlen strebt weitere Städtepartnerschaften an, um den europäischen Austausch noch mehr zu forcieren.

Obwohl schon seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen der Doppelgemeinde und der belgischen Stadt Écaussinnes gelebt wird, war man bisher nur im Rahmen der „Ringverschwisterung“ über andere Partnerstädte miteinander verbunden. Lange wurde darüber bereits gesprochen, 2020 kam dann der Beschluss der beteiligten Gremien – und kurz darauf Corona. 33 Jahre nachdem Grenzach-Wyhlen mit dem italienischen Pietrasanta eine Städtepartnerschaft eingegangen war und 23 Jahre nach der Verschwisterung der Italiener mit den Belgiern sind seit Samstag nun auch die deutsche Gemeinde und die Wallonier aus der Provinz Hennegau offiziell „verpartnert“.

Zunächst begann die Feier am Grenzacher Rathaus. Der ehemalige Parkplatz, der unlängst umgestaltet worden ist, heißt nun „Platz der Städtepartnerschaft“. Auf ihm steht ein Wegweiser, den der Verein für Heimatgeschichte gestiftet hat. Er gibt die Himmelsrichtung und Entfernung zu den befreundeten Städten an.

Frieden und Aussöhnung

Bürgermeister Tobias Benz dankte seinem Vorvorgänger Hans-Joachim Könsler und der langjährigen Vorsitzenden des Städtepartnerschaftskomitees, Ingeborg Staab, sowie den unzähligen Beteiligten aus der Gemeinde und den Partnerstädten für deren Engagement. „Die intensiven Begegnungen untereinander sind das gewachsene Fundament des geeinten Europas. Städtepartnerschaften sind nichts Veraltetes. Sie sind aktueller denn je“, führte Benz aus. Dabei stehe das Gedenken an grauenhafte Taten der Kriege auch als Zeichen der Aussöhnung und für Frieden.

„Ode an die Freude“

Musikalisch umrahmte der Coro Versilia (Pietrasanta) unter anderem mit der deutschen und italienischen Hymne die Feier im Festzelt im Emilienpark. Der Musikverein Wyhlen (MVW), der bereits am Rathaus vor der Enthüllung des Wegweisers gespielt hatte, präsentierte zur Einleitung der Vertragsunterzeichnung ein Medley aus Liedern der Länder der Ringverschwisterung, das MVW-Dirigent Laurent Colombo speziell für die Veranstaltung arrangiert hatte. Das Finale bildete Beethovens „Ode an die Freude“, die Europahymne.

Benz trug zunächst den Urkundentext vor, der das aktive Bestreben für die Zusammenarbeit sowie die Verfestigung und Vertiefung der Freundschaft vorsieht. Dann unterschrieben er und der Bürgermeister von Écaussinnes, Xavier Dupont, die Urkunden. Mit einem auf eine Metallplatte gedruckten Fresko, das die sechs verbundenen Städte zeigt, sowie belgischen Spezialitäten rundete Dupont mit Gastgeschenken die Unterzeichnung ab.

Aus Pietrasanta, dessen Urkunde zur Erneuerung der 33-jährigen Partnerschaft erneut aufgesetzt wurde, erhielten alle Vertreter der Schwesterstädte ein Buch mit der Geschichte der Stadt. Mit Hornfelsenwein und einem lokalen Reiseführer machte wiederum Grenzach-Wyhlen bei den Gästen Lust auf mehr.

In einer kurzen Gesprächsrunde, die vom scheidenden VHS-Leiter Henning Kurz moderiert wurde, erläuterten die fünf Repräsentanten der befreundeten Kommunen ihre jeweilige Sicht zur Bedeutung der Partnerschaften.

Weitere Städte im Visier

Wie Tobias Benz ankündigte, werde Grenzach-Wyhlen als nächstes jeweils eine offizielle Städtepartnerschaft mit Săcueni (Rumänien) und Létavértes (Ungarn) anstreben. Außerdem soll der Vorschlag aus dem Gemeinderat geprüft werden, auch eine ukrainische Partnerstadt zu finden.

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