Grenzach-Wyhlen Kein Flickenteppich mehr

Die Oberbadische
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Gemeinde Grenzach-Wyhlen investiert eine Million Euro in die Sanierung der Hochrheinhalle

Die Wyhlener Hochrheinhalle wird ab Mitte Juli umfassend saniert. Um das arg in die Jahre gekommene Gebäude auf Vordermann zu bringen, stellt die Gemeinde 1,05 Millionen Euro bereit. Der Gemeinderat hat am Dienstagabend bereits die ersten Arbeiten vergeben.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Besonders das Flachdach der Halle hat es bitter nötig. Wer es betritt, der schaut auf einen einzigen Flickenteppich. Die 1300 Quadratmeter große Bitumenfläche hat überdies an etlichen Stellen Blasen gebildet.

Immer wieder wurde das Dach in den vergangenen Jahren geflickt, wenn es wieder einmal in die Halle geregnet hatte. Laut dem stellvertretenden Bauamtsleiter Rudolf Schartel hat die Gemeinde jedes Jahr mehrere Hundert beziehungsweise Tausende Euro ins Hallendach stecken müssen. Damit soll nun Schluss sein.

Bürgermeister Tobias Benz stellte das Sanierungsvorhaben im Gemeinderat als gutes Beispiel dafür heraus, dass die Kommune nicht mehr länger an ihren öffentlichen Gebäuden mal hier, mal da herumbasteln wolle. Vielmehr soll jedes Jahr ein einzelnes Objekt herausgepickt werden, das man dann komplett renoviere. Auf Dauer spare dies Geld, hielt der Rathauschef fest. Nun stehe die Hochrheinhalle im Fokus. Los geht es am 16. Juli. Bereits am 14. September – also möglichst zum Schuljahresbeginn – sollen die Arbeiten beendet sein.

Dacharbeiten

Einen beachtlichen Teil der angepeilten Gesamtkosten von knapp mehr als einer Million Euro werden die Dacharbeiten verschlingen. Der Gemeinderat hat diese zum Preis von knapp 403 000 Euro an eine Firma aus Kappel-Grafenhausen vergeben. Drei Unternehmen hatten Ausschreibungsunterlagen angefordert, zwei reichten Angebote ein.

Verworfen wurde übrigens die Idee, der Hochrheinhalle ein anderes Dach aufzusetzen. Laut Schartel ist dies nicht möglich, da die Lichtkuppeln und Rauchabzüge auf dem Flachdach nicht entfernt werden könnten. Zudem sei die Hochrheinhalle für eine andere als die bestehende Bedachung statisch gar nicht ausgelegt. Auf keinen Fall dürften zusätzliche Lasten auf das Dach gebracht werden, hielt er fest. Die Oberlichtkuppeln und Bänder sollen erneuert werden. Die Wärmedämmung wird ebenfalls verbessert.

Elektrik

Bereits in den vergangenen Sommerferien ist mit Arbeiten an der Hallenelektrik begonnen worden. Unter anderem ist im Herbst eine Netzwerkverbindung zum benachbarten „Kinderhaus“ in Betrieb gegangen. Demnächst sollen ferner einige Brandschutzeinrichtungen ergänzt und die Sprachalarmierung angepasst werden.

Brandschutz

Wie Schartel berichtete, sei im Rahmen einer Brandschutzbegehung festgestellt worden, dass der Freiraum zwischen der abgehängten Hallendecke und der Dachhaut überwacht werden müsse. Da die Decke aber nicht begehbar sei, könnten dort keine Rauchmelder installiert werden, hielt der stellvertretende Leiter des Bauamtes fest. Die Lösung: Zum Preis von rund 40 000 Euro will die Gemeinde eine Luftabsaug- samt Rauchmessanlage installieren lassen. Der genannte Betrag ist im aktuellen Haushalt nicht enthalten und soll daher im Folgejahr angesetzt werden.

Der Gemeinderat hat die Elektroarbeiten zum Preis von rund 172 000 Euro am Dienstag an ein Unternehmen aus Schopfheim vergeben. Von fünf interessierten Firmen hatten nur zwei ein Angebot abgegeben. „Nur zwei Angebote! Es ist sehr, sehr mühsam im Moment“, sagte Schartel angesichts der brummenden Baukonjunktur.

Heizanlage

Kein gutes Bild gibt die Heizanlage der Hochrheinhalle ab. Unter anderem lässt sich der 28 Jahre alte Brenner nicht mehr einstellen. Noch betagter ist der Kessel von 1983. Wie Frank Moosmann (Firma econzept) darlegte, ist der Erdgas-Niedertemperaturkessel zudem zu 80 Prozent überdimensioniert. Er solle durch ein Standard-Brennwertmodell ersetzt werden.

Duscharmaturen

Sportler, die in der Hochrheinhalle trainieren, können ein Lied davon singen: Manche Duschen gehen. Manche sind schon lange versiegt. Größtenteils stammen die Armaturen noch aus dem Jahr 1971. Ersatzteile gibt es laut Rudolf Schartel keine mehr. Die Armaturen samt Zuleitungen sollen daher ebenfalls ersetzt werden. Die Ausschreibung erfolgt in Verbindung mit der Heizungsanlage.

Hallenfoyer

Auch die Decke des Hallenfoyers hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Sie soll instandgesetzt werden. Die Gemeinde will diese Arbeiten eventuell so lange zurückstellen, bis die künftige Nutzung des Foyers im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Umbau des „Kinderhauses“ geklärt ist.

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