Grenzach-Wyhlen Lärmschutz mit Solar? Ja, aber...

Tim Nagengast
An der Wyhlener Bahnhofstraße steht bereits eine Lärmschutzwand aus Beton. Foto: Tim Nagengast

Die für das Neubaugebiet Kapellenbach-Ost geplante Lärmschutzwand zur Bahnlinie hin wird in Betonbauweise errichtet. Daran könnten auch Fotovoltaikplatten angebracht werden. Dies will die Gemeinde Grenzach-Wyhlen aber Externen überlassen. Die Deutsche Bahn selbst stellt klare Bedingungen.

Die Variante in Betonbauweise sei zwar die teuerste, jedoch am Ende im Unterhalt wesentlich günstiger für die Gemeinde, wie Bauamtsmitarbeiterin Christin Biermann am Dienstagabend im Technischen Ausschuss des Gemeinderats ausführlich darlegte. Rund 800 000 Euro werden für den Bau der Lärmschutzwand zwischen Hochrheinbahn und Neubaugebiet Kapellenbach-Ost veranschlagt. Die Finanzierung wird aber den Kernhaushalt der Gemeinde nicht belasten, sondern über das entsprechende Projektkonto abgewickelt, wie Bürgermeister Tobias Benz ergänzend festhielt.

Durchlass für Kleintiere

Die Lärmschutzwand wird alle fünf Meter einen Durchlass für Kleintiere bekommen. Außerdem ist sie grundsätzlich solarfähig. Zumindest technisch betrachtet, wie die Deutsche Bahn der Gemeindeverwaltung mitgeteilt hat. So könnten Fotovoltaik-Module (PV) entweder auf die Lärmschutzwand aufgesetzt oder entsprechende Paneele vorgehängt werden. Letztere Variante scheinen sowohl die Gemeindeverwaltung als auch einige Ratsmitglieder zu bevorzugen, wie aus entsprechenden Wortmeldungen herauszuhören war.

Hinter dem Thema „Solarpaneele“ steht aber ein ganz dickes Fragezeichen. Denn die Deutsche Bahn hat ausschließlich mitgeteilt, dass die Maßnahme technisch machbar wäre. Das Unternehmen (beziehungsweise „DB InfraGO“) will selbst damit nichts zu tun haben. So dürften die Paneele und auch die dafür nötigen Arbeiten den Bahnverkehr weder beeinträchtigen noch Kosten für das Verkehrsunternehmen nach sich ziehen. Auch dürfe es beispielsweise nicht zu Blendungen oder anderen Beeinträchtigungen für die Lokführer kommen, stellt „DB InfraGO“ klar. Wären irgendwelche Planungsänderungen nötig, gingen die Kosten dafür ebenfalls vollumfänglich zulasten der Gemeinde, wie „DB InfraGO“ in einem Schreiben an die Kommunalverwaltung klarstellt.

Gemeinde „schiebt nur an“

Das Papier an die Gemeinde ist dabei ziemlich „vehement“ formuliert, um es mit den Worten von Ratsmitglied Ralf Blubacher (FDP) oder Katja Schäfer (SPD, „relativ negativ“) zu sagen. Die im Ausschuss ansatzweise durchklingende Euphorie darüber, dass PV zumindest theoretisch machbar wäre, dürfte daher eher ins Reich der Wünsche gehören. Denn die Kommune selbst will hier keineswegs als Investor auftreten, sondern nur Kontakte zu Externen herstellen. „Wir schieben das nur an“, stellte Benz klar. „Es ist aber fraglich, ob sich einer findet, der das Projekt so wirtschaftlich hinkriegt“, gab sich der Rathauschef eher nüchtern bei dem Thema.

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