Im lustig-bewegten Satz „Punchinello“ glaubte man, die Holzpuppe vor Augen zu sehen, und in „Yesterthougths“ (Gesterngedanken) herrschte melancholisch-wehmütige Erinnerung und musikalische Nostalgie.
Besonders und unterhaltsam
Das Programm zeichnete sich durch solche unbekannten und unterhaltsamen Stücke aus, aber auch durch einzelne Sätze bekannterer Werke. So führten die Leimentaler einen der sieben Sätze (Moderato) aus der Suite „Idyll“ von Leos Janácek auf, um dann zum orchestralen Hauptwerk zu kommen: der dritten Serenade von Robert Fuchs.
Diese ist ein ganz besonderes Werk, ein liebenswürdiges und gefälliges Stück, das die Kammerorchester bis heute völlig übersehen haben, was einigermaßen verwundert. Zu Beginn steht eine bezaubernde Romanze, gefolgt von einem graziösen Mittelsatz und einem Ohrenöffner als Finale, einer sehr eingängigen ungarischen Melodie als feuriger Abschluss. Das Spiel der Leimentaler Streicher ließ keinen Zweifel an der Qualität dieses viel zu wenig beachteten Werks vom „Serenaden-Fuchs“, wie man den Komponisten nannte. Das Aufführungsresultat war erfreulich und eine lohnenswerte Wiederentdeckung dieses Spätromantikers, der Lehrer von Komponisten-Berühmtheiten wie Mahler, Strauss und Sibelius war.