Grenzach-Wyhlen Medienkompetenz fördern

Die Oberbadische
„Rheinseitig – zeig, was hier läuft“: Kerstin Mehle, Kurt Schlegel, Elke Schlote und Fritz Rumpf haben ein grenzüberschreitendes Projekt für Schüler dies- und jenseits der Grenze ins Leben gerufen.Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Jugendprojekt: Mit grenzüberschreitendem Projekt in die Welt der News eintauchen

„Wir wollen zeigen, dass TikTok und Co. mehr sein können als nur Unterhaltung und Zeitvertreib, sondern dass über diese Medien auch Nachrichten verbreitet werden können“, sagte Fritz Rumpf von PlotsArt. So hat er zusammen mit Dr. Kerstin Mehle, Kurt Schlegel sowie Dr. Elke Schlote ein binationales Medienprojekt ins Leben gerufen: „Rheinseitig – zeig, was hier läuft“, um Schüler an Berichterstattung über ihre Lebenswelt heranzuführen.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Die Idee zu dem Projekt „Rheinseitig – zeig was hier läuft!“ entstand aus der Zusammenarbeit des Quartetts in anderen Projekten mit Jugendlichen.

„Es wäre toll, in der Region grenzüberschreitend Schulklassen zusammenzubringen, die sich untereinander austauschen“, sagte Kerstin Mehle zum Hintergrund. Erfahrungen aus früheren Aktionen hätten gezeigt, dass es da keinerlei Berührungsängste gebe, wenn die Teilnehmer merken, „die schwätze ja genauso wie wir“. Ziel dabei sei es, Schülerinnen und Schüler dazu anzuleiten, Beiträge aus ihrer Lebenswelt mit ihren eigenen Geräten zu erstellen und zu teilen.

An einer Klasse einer Sekundarschule in Pratteln ist das Projekt inzwischen angelaufen, jetzt sucht man in Grenzach-Wyhlen noch eine Partnerklasse. Beim Schulleiter der Realschule Rektor Christoph Bigler sei man zwar auf offene Ohren gestoßen, bislang aber habe sich leider noch keine Lehrkraft gefunden, die sich mit ihrer Klasse in das Projekt, das außerschulisch stattfinden wird, einbringen möchte, bedauert Kurt Schlegel. Zielgruppe sind Schüler der siebten bis neunten Klassen.

Die Initiatoren von „Rheinseitig“ erhoffen sich dennoch, dass auch auf deutscher Seite das Projekt noch zu einem Erfolg wird. Wie Elke Schlote betont, wird bei dem Projekt der Fokus auf den Lokaljournalismus gelegt, die Schüler sollen in selbst gefertigten Video-Clips zeigen, was hier läuft, und dass man über die sozialen Medien auch echte Nachrichten transportieren kann. So bekommen die Kursteilnehmer zudem das nötige Rüstzeug für journalistische Arbeitsweisen vermittelt. Damit soll gleichzeitig die Informationskompetenz gestärkt werden, auch mit dem Blick auf „untypische“ Nachrichten-Kanäle wie TikTok.

„Fake-News“und echte News unterscheiden

Weiter will das Projekt die Jugendlichen auch darin ausbilden, die Medien als „vierte Macht“ zu nutzen, um damit die eigenen Lebensbedingungen abzubilden und darüber zu reflektieren, um daraus eigene Handlungsanleitungen zu gewinnen. Dabei erfahren die Jugendlichen auch viel über das Machen von News und auch, wie man „Fake-News“ erkennt und entlarvt.

Dies, so sind die Macher von „Rheinseitig“ überzeugt, gelinge besonders gut über einen Vergleich mit Jugendlichen von jenseits der Grenze.

Es geht dem Projektteam auch darum, produktorientiert zu arbeiten. Kurze Inputphasen geben den Jugendlichen Anstöße für die Produktion der eigenen Medienbeiträge, die dann veröffentlich werden. Vor der Veröffentlichung jedoch sind eine Diskussion und eine so genannte Qualitätsprüfung vorgespannt.

Das Projekt wird von Elke Schlote wissenschaftlich begleitet und von der Uni Basel evaluiert.

Das Projektteam

Kerstin Mehle und Fritz Rumpf sind Journalisten, Drehbuchautoren und Filmemacher und als Medienschaffende in Grenzach und Basel tätig. Sie sind ferner als Lehrbeauftrage an der Uni Basel für medienpraktische Kurse tätig.

Kurt Schlegel ist Lehrer für Musik, Englisch, DAF in Grenzach-Wyhlen und als Lehrerfortbildner tätig.

Elke Schlote ist Medienwissenschaftlerin und Medienpädagogin. An der Uni Basel sammelt sie Erfahrungen zum Einsatz von digitalen Tools im Unterricht am Schulen. Sie ist versiert in der Projektevaluation.   Infos unter E-Mail: info@plots-art.com

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