Grenzach-Wyhlen Mehr als Holz, Blätter und Wurzeln

Heinz Vollmar
Die vom BUND angebotene Führung zu besonderen Bäumen in Grenzach stieß auf großes Interesse bei der Bevölkerung. Foto: Heinz Vollmar

Exkursion: BUND-Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen lud ein zu besonderen Baumgestalten

Grenzach-Wyhlen - Mit einer Führung zu besonderen Baumgestalten im Ortsteil Grenzach hat die BUND-Ortsgruppe am Samstag die Bedeutung von Bäumen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Thema war auch die Pflege von Straßen- oder Parkbäumen sowie Naturdenkmalen. Dies verbunden mit dem Appell, dass jeder gefällte Baum durch einen solchen ersetzt werden sollte, der dem Klimawandel Rechnung trage.

In entsprechender Weise äußerte sich die Vorsitzende der BUND-Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen, Irena Blaha, beim Auftakt der Exkursion im Grenzacher Emilienpark. Als Begründung für die Führung nannte sie die aus ihrer Sicht „unsachgemäße Pflege“ der Blutbuche in der Schlossgasse. Dieser mächtige Baum werde aufgrund eines fehlerhaften Baumschnitts nicht mehr lange leben, prophezeite Blaha. Als Gastreferenten begrüßte sie den Biologen Jens Uwe Voss sowie den Baumspezialisten Ulrich Pfefferer aus Müllheim.

Bürgermeister Tobias Benz betonte zu Beginn der Baumexkursion, dass er bemüht sei, gemeindeeigene Bäume auch unter Schutz stellen zu lassen. In diesem Zusammenhang dankte er dem Gemeinderat, welcher ein Sonderbudget in Höhe von 20 000 Euro pro Jahr für die Baumpflege und für -pflanzungen bewilligt habe.

Alle sollen Verantwortung zeigen

Benz wies jedoch auch darauf hin, dass die Verkehrssicherheit der Bäume ein großes Thema sei. Im Rahmen der sich ändernden Rechtsprechung stelle sich daher bei Nichtbeachtung stets auch die Haftungsfrage für die Gemeinde.

Dass auch die Straßenbäume zunehmend Pflege benötigen, betonte bei der Führung Jens-Uwe Voss, der die verschiedenen Bäume vorstellte. Dabei ging der Biologe nicht nur auf die Herkunft der Bäume ein, sondern auch auf ihre Besonderheiten und Unterscheidungsmerkmale wie zum Beispiel beim Ahorn. Daneben stellte er weniger bekannte Bäume wie den Tulpenbaum, den Japanischen Schnurbaum sowie den alten Bestand mit der imposanten Säuleneiche auf dem Grenzacher Friedhof vor.

Höhepunkt war am Ende der Führung der Besuch der beiden mächtigen Flatterulmen, die inmitten der Wohnanlage am Schlossweg stehen und Anfang der 2000er Jahre auf Antrag der BUND-Ortsgruppe unter Schutz gestellt werden konnten.

Die baumpflegerischen Aspekte skizzierte bei der Führung Ulrich Pfefferer. Er lobte die Gemeinde, die bereits im Emilienpark ein großes Artenspektrum an Bäumen verwirklichen konnte. Dies gelte auch für die pflegerischen Maßnahmen durch die Mitarbeiter des gemeindeeigenen Werkhofs. Gleichzeitig verwies auch Pfefferer auf die Bedeutung der Verkehrssicherheit von Bäumen und rief zu Baumpatenschaften durch die Bevölkerung auf. In Bezug auf den Schutz von Bäumen bei Baumaßnahmen sprach er sich dafür aus, dass Bauzäune zu Baumschutzzäunen werden müssten.

Weitere Informationen: Eine weitere Führung zu besonderen Baumgestalten in der Doppelgemeinde soll nach Auskunft von Irene Blaha im kommenden Frühjahr stattfinden.

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