Ausgewogen, ohne Patzer, eigentlich rundum perfekt gestalteten die Berufssänger das Konzert. Dabei boten sie eine enorme Vielfalt der Gesangskultur, gleich ob stimmgewaltig oder dezent und gefühlvoll. Zwar lagen den Zuhörern die Texte vor, doch die Verständlichkeit des Gesangs erforderte eigentlich kein Mitlesen.
Nach den Liedern aus der Romantik wechselte die Auswahl ins 20. Jahrhundert. Mit Walter Courvoisier, einem studierten Mediziner, griff der Chor einen Komponisten auf, der von der Schweiz nach München als Professor an die Akademie der Künste wechselte. Er schrieb die Musik zu Eichendorffs Gedicht „Der Kehraus“, das eigentlich die poetische Fassung des Basler Totentanzes ist. Anders, weil robuster, ja fast etwas derb, aber immer noch sehr melodisch, erklang dieses Lied. Der Ausklang „Hüte Dich!“ zu Eichendorffs Text „Zwielicht“ war einer der beeindruckendsten in diesem Konzert.
Alles in allem war der Auftritt ein sehr hörenswertes Gastspiel, das mit seiner Vielfalt keine Gleichförmigkeit aufkommen ließ.