Grenzach-Wyhlen Nicht jeder darf hier bauen

Tim Nagengast
 Foto: Tim Nagengast

Der Errichtung von Wohnhäusern im sogenannten Außenbereich sind sehr enge Grenzen gesetzt

Der Betreiber des landwirtschaftlichen Betriebs am Langetränkeweg darf gegenüber vom Hof ein Einfamilienhaus errichten. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat dem Ersuchen jüngst – bei einer Enthaltung – zugestimmt. Ein solcher Bau ist aber an enge Bedingungen geknüpft.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. „Einfach so“ auf einem eigenen Grundstück ein Häuschen bauen – manch einer würde das bestimmt gerne. Um einer uferlosen Zersiedelung der Landschaft Einhalt zu gebieten, gibt es jedoch entsprechende Werkzeuge. Eines davon sind die sogenannten Flächennutzungspläne. Diese definieren – vereinfacht gesagt – ganz genau, was beispielsweise Siedlungsgebiet, was landwirtschaftliche Nutzfläche oder „Außenbereich“ ist.

Im Falle eines im Haupterwerb betriebenen Bauernhofs am Langetränkeweg, der im Außenbereich liegt, greift nun aber die sogenannte landwirtschaftliche Privilegierung. Diese erlaubt unter gewissen Voraussetzungen den Bau einer „Betriebsleiterwohnung“ auf dem jeweils zugehörigen Areal. Diese „Wohnung“ kann auch ein Haus geeigneter Größe sein.

Für landwirtschaftliche Betriebe gelten besondere Regeln

Im Fall des genannten Bauernhofs südlich von Wyhlen soll das Haus vor allem die Arbeit erleichtern. Denn die Betreiberfamilie lebt bisher innerorts. Für sie wäre es wesentlich besser, direkt auf der Hofstelle zu wohnen – nicht nur, weil die Schwerpunkte des Betriebs hauptsächlich Rinderhaltung und Pensionspferde sind. Dazu werden rund 67 Hektar Grünfläche bewirtschaftet.

Dass die Wohnung auf dem eigenen Hof in einem Fall wie diesem sinnvoll ist, war im Technischen Ausschuss kein Thema. Das mit Pultdach geplante Haus soll aber mittels Baulast dem landwirtschaftlichen Betrieb fest zugeordnet werden. Damit hätte das Gebäude in Zukunft zwar Bestandsschutz. „Aber wenn da in ferner Zukunft vielleicht irgendwann mal kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr ist, dann dürfte das Haus zwar bestehen bleiben, aber auch nicht mehr ersetzt werden“, präzisierte Bürgermeister Tobias Benz.

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