Grenzach-Wyhlen Pater Mohan ist endlich eingetroffen

Von Rolf Rombach
Strahlt seit der Renovierung in neuem Glanz: die Kirche St. Georg in Wyhlen. Foto: Rolf Rombach

Sitzung: Katholischer Pfarrgemeinderat Grenzach-Wyhlen / Oertlin und Stiebellehner nominiert

Der Priestermangel in der katholischen Kirche war in Grenzach-Wyhlen lange Zeit kein Thema. Mit Pfarrer Uwe Schrempp hatte die vergleichsweise kleine Einheit mit drei Kirchen in zwei Orten einen eigenen Seelsorger. Seit Schrempps Weggang ist die Stelle vakant. Abhilfe schafft – zumindest bis zum Herbst – der indische Pater Mohan.

Von Rolf Rombach

Grenzach-Wyhlen. „Wir haben aktuell im Dekanat nur acht Priester“, sagte Dekan und Pfarradministrator Gerd Möller im katholischen Pfarrgemeinderat von Grenzach-Wyhlen. Gremiumsmitglied Maria Deschler äußerte das Bedauern einiger Gemeindemitglieder, dass derzeit keine Gottesdienste in der Himmelspforte stattfänden. Möller entgegnete, dass ein Gottesdienst keinen Priester benötige. Auch Gemeindemitglieder könnten ein Angebot für Wort-Gottes-Feiern anbieten. Dies wollen einige Räte als Impuls mitnehmen.

Kein Visumproblem mehr

Die Vorabendmesse zumindest ist derzeit wieder gesichert. Der lange erwartete indische Pater Mohanadoss (Mohan) Theresnathan stellte sich am Donnerstag dem Gremium vor. Er wird künftig samstags die Messe halten.

Pater Mohan arbeitet bis zum Herbst als Gastprofessor an der Universität Freiburg und unterstützt parallel dazu die Priester im Dekanat. Mohans Ankunft hatte sich aufgrund von Visum-Problemen zunächst verzögert.

Strukturen neu gestalten

Für die Projektgruppe zur Kirchenreform (wir berichteten) hatte das Gremium einen Vertreter zu wählen, der dem Dekanatsrat als Kandidat vorgeschlagen wird. „Hierfür werden gezielt Laien gesucht, die mit Blick auf das große Ganze an die Sache rangehen und die zukünftige Struktur mitgestalten wollen“, erläuterte Gerd Möller das Kandidatenprofil. Er schlug für Grenzach-Wyhlen daher Michael Oertlin vor, der als Dekanatsratsvorsitzender bereits engagiert im Thema und mit dem entsprechenden Weitblick ausgestattet sei.

Am 10. März folgt auf Dekanatsebene die Wahl von vier Vertretern für den Bereich „Kirchengemeinde“. Für den Bereich „Bildung“ nominierte die Versammlung Anneliese Stiebellehner als Wahlvorschlag.

Für das Kirchensteuerparlament ist das Dekanat ebenfalls auf der Suche nach geeigneten Personen, wie Möller erläuterte: „Dieses Gremium soll Transparenz schaffen und kann sogar Vorschläge des Bischofs ablehnen. Es hat also entsprechende Befugnisse. Aber man muss eben Buchhaltung können“, beschrieb Möller das Aufgabenprofil.

Sternsinger erfolgreich

Andrea Fluck berichtete, dass die aktuelle Sternsinger-Aktion bislang 15 700 Euro erbracht habe. Fluck betreut die Aktion zusammen mit Susanne Bartelmus. „Es zeigt den hohen Stellenwert in der Gemeinde“, freute sich Fluck.

Krisen überlagern alles

Gerd Möller nutzte die Gelegenheit für eine kurze Anmerkung zu den aktuellen Missbrauchsfällen. Es sei gut, dass Erzbischof Stephan Burger mit Betroffenen persönliche Gespräche suche. „Das Ergebnis aus München-Freising war keine Überraschung für mich. Es gab einfach keine Vorgaben, was richtig ist. Nun überlagern die Krisen alle guten Dinge wie eine Decke“, bedauerte der Dekan.

Und noch eine gute Nachricht hatte Möller im Gepäck: Nach der Dokumentation „Wie Gott uns schuf – Coming Out in der katholischen Kirche“ (abrufbar ARD-Mediathek) teilte der Freiburger Generalvikar mit, dass keine personellen Konsequenzen folgen würden. Unter anderem hat ein Religionslehrer aus Rheinfelden darin seine Geschichte erzählt.

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