Grenzach-Wyhlen Räte sagen mehrfach Nein

Rolf Rombach
Für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit 14 Wohnungen soll dieses Gebäude an der Basler Straße weichen. Auf Grund der geplanten Größe lehnte der Technische Ausschuss allerdings das Vorhaben ab. Foto: Rolf Rombach

Mehrere klare Ablehnungen von Bauanträgen im Technischen Ausschuss zwingen Bauherren zum Umplanen.

Gleich mehrere einstimmige Ablehnungen hat der Technische Ausschuss des Gemeinderats einigen Bauanträgen in der letzten Sitzung vor der Sommerpause erteilt. Fraktionsübergreifend zeigten sich die Volksvertreter überrascht, mit welcher Deutlichkeit die Architektenentwürfe von den bestehenden Richtlinien abwichen. Annette Grether (Grüne) brachte es auf den Punkt: „Man sollte, bevor man baut, mal in den Bebauungsplan schauen.“

Grundstück wird maximal ausgenutzt

Prinzipiell wurde begrüßt, dass nach dem Abriss eines Wohnhauses an der Basler Straße ein Mehrfamilienhaus errichtet werden soll. Das nun zur Diskussion stehende Gebäude mit 14 Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit elf Stellplätzen überschreitet dabei beide Kappungsgrenzen, die das Verhältnis von Baukörpergröße zum Grundstück angeben. „Ich möchte da nicht die Nachbarn sein“, kritisierte Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) die aus ihrer Sicht zu massive Bauweise. „Es bleibt nichts mehr vom Grundstück übrig“, bemängelte Katja Schäfer (SPD) und ergänzte, dass das Gebäude auf einem größeren Grundstück ihre Zustimmung hätte, der vorgelegte Plan aber eine Zumutung für die Nachbarn darstelle. „So ein Betonklotz mitten in den anderen Häusern passt nicht. Auch fehlen die Bäume“, kritisierte Ralf Blubacher (FDP). Entsprechend einstimmig fiel das Votum zur Ablehnung des Gesuchs.

Wyhlen und Warmbach als „direktes Umfeld“?

Wenige Meter weiter soll an der Basler Straße eine bestehende Doppelhaushälfte erweitert werden. War die Errichtung einer Tiefgarage mit darauf liegender Terrasse trotz dezenter Überschreitung einiger Baufenster-Grenzen kein Thema für die Räte, widersprachen sie dem Antrag auf Ausbau des Dachgeschosses mit Dachgauben und Fenstern auf mehreren Ebenen, da sich das Gebäude so nicht in das Umfeld integriere. Kurios fanden einige Ratsmitglieder dabei die Argumentation des Bauherrn, der als Verweis auf Ausnahmen im direkten „Umfeld“ Fotos aus Wyhlen und Warmbach seinen Erläuterungen anfügte. Da die Breite der Gauben deutlich mehr als die Hälfte der Gebäudelänge überschreitet, empfahl die Bauverwaltung die Ablehnung des Teilantrags, dem sich der Rat einstimmig anschloss.

Sichtschutz gefährdet Sicherheit

Mit dem Bau eines Sichtschutzes für den Garten und die Terrasse befasste sich ein Antrag zur Markgrafenstraße. Wegen der vorbeiführenden Bundesstraße möchten die Eigentümer einen Sichtschutz aus naturbelassenem Holz errichten. Allerdings in Höhe von 1,6 bis 1,8 Meter, was gegen mehrere Richtlinien verstößt. Der Rat zeigte sich einig, dass alleine schon aus Sicherheitsgründen die Höhe abzulehnen sei, da auf beiden Seiten des Grundstücks Ausfahrten vorhanden sind und der Gehweg entsprechend schlecht einsehbar sei, trotz einer Aussparung für das Sichtdreieck. Carola Lambelet (Freie Wähler) zeigte sich irritiert, dass bisher weder ein Garten angelegt, noch Lamellen am Wohnzimmerfenster angebracht seien, wenn die Bewohner von der – bereits vor dem Bau vorhandenen – Bundesstraße gestört würden.

Vorhaben geht im zweiten Anlauf durch

Nach einer Ablehnung im Juni erhielt ein Vorhaben im Neubaugebiet Kapellenbach-Ost nun die Zustimmung des Ausschusses. Dazu gab es ein Lob von Peter Weber (Freie Wähler) an die Bauverwaltung, die viel zu tun habe mit verschiedenen Gesprächen, um Kompromisse zu finden. Mit einer Reduktion der Balkongrößen und der Verschiebung des Objekts auf dem Grundstück wurde man sich einig.

„Das ist ein wenig Abwechslung und nicht nur drei Schuhschachteln mit einem Deckel drauf“, kommentierte Ralf Blubacher (FDP) die verklinkerte Fassade.

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