Grenzach-Wyhlen Rat sieht Änderungsbedarf

Tim Nagengast

„Löwen“-Areal: Bauträger Altera stellt erste Vorentwürfe für Neubebauung vor.

Grenzach-Wyhlen - Der Abriss des brandgeschädigten, nicht denkmalgeschützten „Löwen“ in Grenzach ist beschlossene Sache. Bei dem, was die Rheinfelder Altera GmbH als Besitzerin des Areals anstelle des Traditionsgasthauses errichten will, hat der Gemeinderat aber noch ein paar Änderungswünsche.

Altera-Geschäftsführer Eduard Stumpf hat das Bauvorhaben am Dienstagabend in einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung vorgestellt. Stumpf präsentierte den Räten dabei sein Nutzungskonzept und einen ersten Gestaltungsvorschlag. „Auf diese Weise sollten die Gemeinderäte die Möglichkeit bekommen, zu einem sehr frühen Projektzeitpunkt ihre Rückmeldungen und Vorschläge einzubringen, damit diese in die weiteren Planungen des Investors einfließen“, erklärt Bürgermeister Tobias Benz im Nachgang. Dieser weiterentwickelte Vorentwurf sollte dann in einer der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzungen sowie einer zusätzlichen Bürgerinformation präsentiert werden und Grundlage für den weiteren Planungs-prozess sein, hält Benz fest.

Das Nutzungskonzept, das im Rahmen des Förderprogramms des Landes Baden-Württemberg die Schaffung von sozial gefördertem Wohnraum 30 Prozent unterhalb der örtlichen Vergleichsmiete vorsieht, bewerten Verwaltung und Gemeinderat grundsätzlich positiv, wie Benz und Stumpf unisono bestätigen. Daran ändere auch ein beim „Löwen“ hängendes Plakat nichts, auf dem Wohnungen zum Kauf angeboten werden. „Das ist Reklame für ein anderes Projekt eines Jungunternehmens, mit dem wir zusammenarbeiten und dem wir gestattet haben, seine Werbung bei uns aufzuhängen. Wir selbst bauen in Grenzach anstelle des Löwen ausschließlich sozial geförderte Mietwohnungen“, stellt Stumpf klar.

Laut dem Altera-Geschäftsführer hat der Gemeinderat am Dienstag einige Änderungswünsche für die geplante „Löwen“-Neubebauung geltend gemacht. Unter anderem gehe es dabei um die geplante Traufhöhe. „Mit der sollen wir noch 35 Zentimeter runtergehen“, sagt Stumpf im Gespräch mit unserer Zeitung. Genau dies führe aber zu Verwendungs- respektive Nutzungskonflikten mit seiner Planung, welche für das Erdgeschoss eine gewerblich-gastronomische Nutzung vorsieht. Auch sei im Ratsrund die geplante Größe der Dachgauben kritisiert worden, hält Stumpf fest. „Wir sind aber offen und wollen etwas bauen, was ins bestehende Ortsbild passt“, bekräftigt der Eigentümer der Liegenschaft. Genau deshalb plane man auch mit Sattel- statt Flachdächern.

Benz spricht in diesem Zusammenhang von zahlreichen Rückmeldungen aus dem Gremium hinsichtlich architektonischer Fassadengestaltung, Gebäudehöhen, Abstandsflächen und Stellplätzen. „Diese werden nun vom Investor eingearbeitet. Sobald ein abgestimmter Entwurf vorliegt, wird er der Öffentlichkeit präsentiert“, präzisiert er. Noch ist also nichts in Stein gemeißelt beziehungsweise in Beton gegossen. Stumpf: „Wir sind ja noch in der Entwicklungsphase.“

Was feststeht, ist: Der „Löwen“ samt Nebengebäuden fällt der Spitzhacke zum Opfer. Am Montag beginnen erste vorbereitende Arbeiten. Weil das Areal im historischen Ortskern von Grenzach liegt, sind Verwaltung und Gemeinderat laut Benz sehr froh, dass Altera den Wunsch nach Satteldächern aufgreift. Der Rathauschef möchte aber einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen lassen, mit dem detailliert auch die architektonische Gestaltung und die Nutzung definiert werden können. Positiv bewertet Benz das Ziel des Investors, Teile des historischen Gewölbekellers sowie einzelne Bauteile zu erhalten und in die Neuplanung zu integrieren.

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