Grenzach-Wyhlen Rheinstraße bleibt Rheinstraße

Die Oberbadische

Debatte: Mögliche Umbenennung eines Straßenteils ist vom Tisch / Gemeinderat mehrheitlich dagegen

Der Staub, den die Frage nach einer möglichen Umbenennung eines Teils der seit der Schließung des Bahnübergangs geteilten Rheinstraße in der Öffentlichkeit aufgewirbelt hat, dürfte sich legen. Mit großer Mehrheit hat der Gemeinderat am Dienstagabend gegen eine Neubenennung gestimmt. Heißt: Es bleibt, wie es ist.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Für die Freien Wähler (FW) kommt das Ratsvotum einer Niederlage gleich. Sie hatten sich wohlmeinend dafür eingesetzt, entweder über eine Neunummerierung oder eine Umbenennung eines Teils der Straße in beispielsweise „Obere Rheinstraße“ nachzudenken und vor einem Jahr einen entsprechenden Antrag gestellt. Die FW verwiesen dabei unter anderem auf die Stadt Lörrach, wo nach der Schließung von Bahnübergängen entsprechende Umbenennungen vorgenommen worden waren. Dies vor allem, um Verwirrungen zu vermeiden und Rettungsdiensten im Einsatzfall die Arbeit zu erleichtern. Nicht nur einmal hatte vor allem Jutta van Dick darüber berichtet, wie Rettungsfahrzeuge wenden mussten, da der ehemalige Bahnübergang Rheinstraße noch immer in einigen Navigations-Apps und auch Straßenkarten enthalten sei. „Muss erst etwas passieren? Es gehen wertvolle Minuten verloren“, hatte van Dick an Verwaltung und Rat appelliert, die inzwischen geteilte Straße neu zu benennen.

Vergeblich. Weder die Anschreiben der Gemeinde an die Anwohner der Rheinstraße noch eine von Bürgermeister Tobias Benz initiierte Umfrage bei Facebook sowie eine Unterschriftensammlung ergaben eine Mehrheit für eine Umbenennung. Genau deshalb sprach sich die Verwaltung dafür aus, alles beim Alten zu lassen. Ein Votum, dem die Ratsfraktionen – mit Ausnahme der Freien Wähler – schließlich folgten.

Thema Rheinstraße „poppt“ mehrfach auf

„Es war nicht unser Ansinnen, die Bürger zu gängeln. Es geht alleine um die Sicherheit“, wehrte sich van Dick mit Blick zu den Zuhörern der Gemeinderatssitzung. Dort hatten zu Sitzungsbeginn drei Anwohner der Rheinstraße das Wort ergriffen und an die Räte appelliert, am Straßennamen nichts zu ändern. Dies mit Verweis auf den großen – auch finanziellen – Aufwand, den eine neue Adresse für die Betroffenen mit sich bringe.

Was die Navigationsdienste betrifft, bat Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin um Geduld. Es dauere eben seine Zeit, bis alle entsprechenden Karten beziehungsweise Apps aktualisiert seien. Eine Bitte, die Tilo Levante (FDP) pragmatisch konterte. Er gab vor, bereits bei Google interveniert zu haben, damit die Wyhlener Rheinstraße im Google-Routenplaner künftig richtig, also ohne Bahnübergang, dargestellt wird. Google hat dies bereits gestern umgesetzt.

Käuflin verwies zudem auf Gespräche mit Polizei, Rettungsdiensten und Integrierter Leitstelle. Diese hätten keine Bedenken bekundet und auch von keinen Problemen berichtet.

Da die Debatte am Ratstisch stellenweise hitzig geführt wurde, bat Bürgermeister Benz um Sachlichkeit. Hinzu kam, dass das Thema Rheinstraße im Sitzungsverlauf an mehreren Stellen „aufpoppte“: zu Beginn, als Bürger darum baten, von einer Umbenennung Abstand zu nehmen, beim Tagesordnungspunkt selbst sowie am Ende. Dort blitzte dann der kommende Kommunalwahlkampf auf, als Peter Endruhn-Kehr (FDP) gegen die Freien Wähler keilte – und diese sich seinen Ton verbaten (siehe „Meinungen“).

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