Grenzach-Wyhlen Roche ist weiter auf Wachstumskurs

Die Oberbadische
Professor Dr. Hagen Pfundner ist Vorstand der Roche Pharma AG. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: Mitarbeiterzahl am Standort Grenzach steigt auf 1380 / Neues Bürogebäude geplant

Von Gerd Lustig

Ähnlich wie im Gesamtkonzern der Roche Pharma AG (wir berichteten gestern) fällt auch die Bilanz am Standort Grenzach für das Geschäftsjahr 2016 sehr positiv aus.

Grenzach-Wyhlen. „Es war in der Tat ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr“, freute sich Hagen Pfundner, Vorstand Roche Pharma AG am Standort Grenzach, beim gestrigen Pressetermin im Keßlergrube-Infocenter.

Einhergehend mit der guten Geschäftslage ist auch die Zahl der Mitarbeiter deutlich gewachsen. 1380 Beschäftigte aus insgesamt 17 Nationen bedeuteten ein Plus von 68 gegenüber dem Vorjahr und sogar ein Plus von 269 gegenüber dem Jahr 2006. Knapp die Hälfte (46 Prozent) sind weibliche Mitarbeiter. 21 Prozent der Schlüsselpositionen sind mit Frauen besetzt.

Als eine Erfolgsgeschichte bezeichnete Pfundner die werkseigene Kindertagesstätte „IdeenReich“ in Grenzach, die im Jahr 2013 mit 35 Plätzen gebaut wurde. Aktuell ist eine Erweiterung auf 70 bis 80 Plätze geplant. Die Kosten dafür sind mit 3,3 Millionen Euro angesetzt. Die Bauarbeiten haben bereits vor einigen Wochen begonnen (wir berichteten).

Insgesamt sind laut Hagen Pfundner am Standort Grenzach, dessen Ursprünge genau wie in Basel ins Jahr 1897 datieren, in den vergangenen zehn Jahren rund 70 Millionen Euro investiert worden. In Planung ist ebenfalls ein neues flexibles Bürogebäude, dessen Bau wohl Anfang des nächsten Jahres beginnen soll. Ziel sei, dass dieses innovative Gebäude zum 125-jährigen Bestehen der Pharma AG im Jahr 2022 fertig sein soll.

Erfreulich aus Sicht der Roche Pharma AG verläuft auch die im vergangenen Jahr gestartete Sanierung der Keßlergrube. Bei der mutmaßlich größten Sanierung eines Werksareals in Deutschland laufe alles nach Plan. „Ich bin erfreut über die Fortschritte und auch über die konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden“, betonte Pfundner. Hier sprach er von einer extrem positiven Erfahrung und einem wunderbaren Dialog.

Ganz bewusst habe das Unternehmen mit dieser Baustelle Maßstäbe setzen wollen und genieße für diese Art der Altlastensanierung auch Bewunderung in Industrie- und Pharmakreisen. „Wir können und wollen uns diese Sanierung leisten“, betonte Pfundner.

Bislang ist rund ein Fünftel der mehr als 315 000 Tonnen an auszutauschendem Material (Pfundner: „Von Hausmüll bis zu Quecksilber“) via Schiffsweg in die Niederlande entsorgt worden. „Das Gelände wird renaturiert und in seinen ursprünglichen Zustand versetzt, sprich: abgegraben wird bis zu einer Tiefe von zwölf bis 13 Metern bis hin zum Muschelkalk“, so der Vorstandschef.

Was im Anschluss mit und auf dem dann sanierten Gelände passiert, ist noch offen. Da man nicht im Störfallradius der BASF liege, sei man völlig frei in der künftigen Planung. „Noch ist auch in Absprache mit der Konzernleitung nichts entschieden, wir sind aber gesprächsbereit“, versicherte Pfundner.

Freude bereitet dem Grenzacher Roche-Chef auch das große Interesse an dem im April 2016 eröffneten Besucher- und Info-Center zur Sanierung der Keßlergrube, in das alles in allem rund eine Dreiviertel Million Euro investiert wurde. Bislang habe es rund 1600 Besucher und 120 Besuchergruppen gegeben. Und in 500 angegebenen Feedback-Bögen sei die Bewertung der Maßnahme durchweg mit den Noten „sehr gut“ und „gut“ beurteilt worden. Durchgeführt worden seien auch nationale und internationale Fachkonferenzen. Ebenso gebe es eine gute Zusammenarbeit mit den Schulen und Bildungsträgern in Grenzach-Wyhlen.

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