Grenzach-Wyhlen Roms Erbe wirkt bis heute nach

Manfred Herbertz
Tut alles, um das Regionalmuseum Römervilla in Grenzach mit Leben zu erfüllen: Helmut Bauckner, rühriger Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte. Foto: Manfred Herbertz

Geschichte: Am 2. Juni gibt es eine Sternfahrt von Kembs nach Augst und Grenzach.

Grenzach-Wyhlen - Die römische Vergangenheit ist in der Regio allgegenwärtig. Viele Funde zeugen von der einstigen Besiedelung. So lag Kembs an der Kreuzung der Nord-Süd- und der Ost-West-Achse von Römerstraßen, Augusta Raurica war mit bis zu 10 000 Bewohnern eine große Stadt, und in Grenzach befindet sich mit der Römervilla einer der wichtigsten deutschen Fundorte südlich von Freiburg.

Die Römervilla in Grenzach ist seit 2011 ein Regionalmuseum für römische Alltagskultur. Nach wie vor betreut der Verein für Heimatgeschichte das Haus. Dessen rühriger Vorsitzender Helmut Bauckner will in den historischen Mauern nicht nur das Leben in der Zeit der römischen Besiedlung der Regio nachzeichnen, sondern hat zudem stets viele weitere Ideen, um das Museum mit (kulturellem) Leben zu erfüllen. „Das Museum ist mir nach der Umgestaltung noch mehr ans Herz gewachsen“, sagt Bauckner.

Er freut sich, dass die römische Geschichte in der Regio Anfang Juni mit einer besonderen Gemeinschaftsaktion noch mehr in den Blick gerückt werden soll. Angeregt von Céline Bach vom Museum im elsässischen Kembs finden unter dem Motto „Römer im Dreiländereck“ am Samstag und Sonntag, 1./ 2. Juni, in Kembs (Frankreich), in Augusta Raurica (Schweiz) und in der Römervilla (Deutschland) Veranstaltungen statt.

Die drei Museen werden sich an diesem Wochenende gemeinsam präsentieren und interessierten Menschen einen breitgefächerten Einblick in das römische Leben im Dreiländereck zu gewähren. Im Kembs findet dazu sogar ein kleines Römerfest statt.

Drei Römerstätten für zehn Euro besichtigen

Das besondere dabei: Am Sonntag, 2. Juni, rollen in einer Sternfahrt Busse von Kembs nach Grenzach und Augst, von Augst nach Kembs und Grenzach. Von der Römervilla in Grenzach aus startet um 8.30 Uhr ein Bus zunächst nach Augst. Dort wird Augusta Raurica besichtigt. Die Fahrt geht dann weiter nach Kembs, wo den Teilnehmern ein römisches Mittagessen serviert wird. Dabei finden auch einige Aktivitäten im Freien statt. Um 15 Uhr gibt es eine Führung im Museum, dem „Maison de Patrimoine“ in Kembs. Die Rückfahrt nach Grenzach wird gegen 18 Uhr sein.

Da die Veranstaltung vom Trinationalen Eurodistrict Basel (TEB) gefördert wird, ist das gesamte Ausflugspaket – Busfahrt, zwei geführte Museumstouren und Mittagessen – zu einem Preis von nur zehn Euro zu bekommen. „Fast geschenkt“, wie Helmut Bauckner findet. Für die Fahrt ist eine Anmeldung obligatorisch, denn die Zahl der Plätze ist auf 50 limitiert.

Aber auch in der Römervilla selbst wird es wieder etliche Veranstaltungen geben, kündigt Bauckner an. Das Jahresprogramm soll neugierig machen, „denn dieses Museum soll ja ein Begegnungsort sein und keine Gruft.“

Weitere Veranstaltungen:

Am Sonntag, 19. Mai, um 11.15 Uhr wird eine Ausstellung von Konrad Grund aus Hausen eröffnet, der Collagen und Objekte zeigt. Zur Vernissage gibt es ein kleines Konzert. Der Geiger Jan Sosinski spielt mit seiner Frau und dem Cellisten Cyprian Kohout Tangos.

Am 21. Juli kommt die Akkordeonisten Christine Schmidt zusammen mit dem Gitarristen Gaetano Siinu in die Römervilla, und am 15. September wird eine Ausstellung mit Bildern und Skulpturen von Thomas Willmann eröffnet.

Daneben, so Bauckner weiter, werde es sicher wieder viele Führungen unterschiedlicher Prägung geben, weil das Publikum ständig wechselt. Das fange bei Kindergarten-Kinder an und gehe über Archäologie-Studenten, Seniorenkreise, Schulklassen bis hin zu Menschen, die im historischen Ambiente einen Geburtstag mit Apéro feiern.

Für den pensionierten Lehrer gilt: „Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche zu motivieren, das Museum zu besuchen.“

Anmeldeformulare für die Busfahrt nach Augst und Kembs am 2. Juni liegen ausschließlich in der Buchhandlung Merkel in Grenzach aus.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading