Grenzach-Wyhlen Rührbergstrecke voll im Zeitplan

Die Oberbadische

Vollsperrung der Kreisstraße: Noch nicht jeder hat’s offenbar „gerafft“ / Heute Einbau der Fahrbahndecke

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Bestens voran gehen die Sanierungsarbeiten der Rührbergstrecke. „Aktuell liegen wir plantechnisch sogar einen Tag vor der Zeit“, freut sich Polier Harald Kiefer. Er ist überzeugt: „Wir werden auf jeden Fall rechtzeitig zum Ende der Ferien fertig.“

Passiert man die nur 25 Meter lange Baustelle oberhalb der „Himmelspforte“, könnte man als Laie denken, „dass die ja schon fast fertig sind“. Doch dem ist beileibe nicht so, wie Polier Kiefer klarstellt. Zwar sind die Betonbohrpfähle – quasi die unsichtbaren Stützen der „Brücke“ über den sich absenkenden historischen Gipsstollen – bereits im Boden. Und auch die Fahrbahndecke soll am heutigen Donnerstag aufgebracht werden, doch geht das alles nicht so ruck, zuck, wie der Betrachter zu glauben geneigt sein mag.

„Hier kommen nämlich noch rund 20 Tonnen Armierungsstahl rein“, deutet Kiefer auf die Baustelle. Schließlich baue man quasi eine Brücke, von welcher der Autofahrer nach Wiederfreigabe der Straße für den Verkehr nichts bemerken wird.

Wenn die Fahrbahndecke aufgebracht ist, „ist hier für drei, vier Tage Pause“, sagt Kiefer. Kommenden Donnerstag sei die Asphaltierung der Straße vorgesehen. „Ein paar Restarbeiten stehen dann auch noch an“, deutet der Polier.

Kann der Verkehr wirklich pünktlich am 15. September wieder rollen? „Das schaffen wir locker“, hält Harald Kiefer fest.

Ob die stetigen Regengüsse nicht die Arbeiten behindern oder gar das Durchtrocknen des Betons erschweren? „Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Kleidung. Und der Beton trocknet nebenher“, sagt Kiefer und ergänzt gut gelaunt: „Es ist doch herrlich hier.“

Ob es noch immer Verkehrsteilnehmer gibt, die von der sechswöchigen Vollsperrung der Strecke, die sich immerhin zum Politikum entwickelte, partout nichts mitbekommen haben? Es sieht ganz danach aus. „Im Prinzip jeden Tag“ beobachten die Bauarbeiter, wie Autofahrer von Wyhlen her – allen Umleitungsschildern zum Trotz – hinauf zum Klosterparkplatz fahren, wo die Vollsperrung beginnt, um unverrichteter Dinge wieder umzudrehen.

Doch auch aus Richtung Rührberg versuchte dieser Tage ein Autofahrer sein Glück. Er räumte, wie zu hören war, die auf dem Rührberg aufgebaute Absperrung einfach beiseite, bahnte sich seinen Weg talwärts Richtung Wyhlen an den dort tätigen Forstarbeitern vorbei und kam direkt vor der Baustelle zum Stehen. „Offenbar hat der Mann gedacht, er kommt doch irgendwie durch“, erzählt Harald Kiefer kopfschüttelnd. Aber nichts war’s, denn rechtsseitig geht es hangabwärts in die Wiese. Und links der Baustelle steigt der Wald steil an.

Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als noch bis zum 14. September den Umweg von Rührberg via Degerfelden und Herten nach Wyhlen zu fahren. Oder eben verbotenerweise einen der heimlichen „Schleichwege“ durch den Wald zu benutzen und dabei, neben einem drohenden Bußgeld, den Unterboden des eigenen Fahrzeugs zu riskieren. Einige Autofahrer, so ist aus Beobachtermund zu hören, nehmen diese Risiken allerdings gerne in Kauf.

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