Thematischer Parforceritt
Die weiteren Ausführungen der Ministerin kamen – unter anderem – einem Parforceritt über „Daten als Rohstoff der Zukunft“ und Fachkräfteakquise allgemein und im Besonderen im hiesigen Dreiländereck gleich. Hoffmeister-Kraut sprach sich dabei generell für „pragmatische Lösungen“ aus, „denn man kann den Bogen auch überspannen“. Gerade mit Blick auf die von vielen Seiten als überbordend empfundene Bürokratie „muss etwas passieren“, hielt die CDU-Politikerin fest. Die Botschaft sei bei ihr angekommen. Auch sie sei für den Abbau von unnötigen bürokratischen Regelungen etwa mit Blick auf den Baubereich, nannte Hoffmeister-Kraut ein Beispiel. Den „Dschungel an Vorschriften“ voller Hemmschuhe überschaue doch niemand mehr, räumte die Ministerin ein.
Viel mehr als diplomatische Lippenbekenntnisse aus vielen Mündern war – mal abgesehen von Hagen Pfundners deutlichen Worten – am Montagnachmittag in Grenzach aber kaum zu vernehmen. Denn alle Teilnehmer der Gesprächsrunde im „Fritz“ wissen selbst: Gesetze werden zumeist woanders gemacht – in Brüssel, in Berlin. Und gerade Berlin „und bisweilen auch Stuttgart“ seien nun einmal „weit weg“, spann Bürgermeister Tobias Benz den unsichtbaren roten Faden ums weitere Mal weiter.
Beispiel: Zweckverband
Wie man pragmatisch und – mit Erfolg – vor Ort und in der Region etwas erreichen könne, zeige sich am gemeinsamen Zweckverband für den Glasfaserausbau, stellte Benz heraus. „Dadurch sind wir hier schon deutlich weiter als andere Regionen.“ Dieser Zweckverband diene nun als „Blaupause“ für den geplanten Wärmeverbund, ergänzte Benz.
Wie Dialoge entstehen und gelingen könnten, griff IHK-Präsident Conrady auf. Gerne sprach er von einem „guten Miteinander“ und nannte den Verein Chemie und Pharma am Hochrhein als herausragendes Beispiel, wie man neue, erfolgreiche Formen des gemeinsamen Dialoges finden und nachhaltig etablieren könne.
Was bleibt vom Besuch der Wirtschaftsministerin in Grenzach-Wyhlen? Vor allem der laute Ruf nach Bürokratieabbau, ein mit Stichworten gefüllter ministerieller Notizblock und viele Fotos.