Grenzach-Wyhlen So wenig Diebstähle wie lange nicht

Manfred Herbertz
Die Kriminalstatistik 2020 der Doppelgemeinde stellten Stephan Krohs, Leiter des Polizeipostens Grenzach (Zweiter v. l.) und Bernhard Weiß, Leiter des Reviers Rheinfelden (Zweiter v. r.) gestern im Beisein von Bürgermeister Tobias Benz (l.) und Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin vor. Foto: Manfred Herbertz

Kriminalstatistik: Nur sieben Wohnungseinbrüche in Grenzach-Wyhlen im vergangenen Jahr

Grenzach-Wyhlen - Von einem Rückgang in nahezu allen Bereichen und einem „historischen Tiefstand“ bei den Diebstahlsdelikten berichteten gestern der Leiter des Polizeireviers Rheinfelden, Erster Polizeihauptkommissar Bernhard Weis, und der Leiter des Grenzacher Postens, Polizeihauptkommissar Stephan Krohs. Sie legten die Kriminalstatistik für das Jahr 2020 vor.

Im Beisein von Bürgermeister Tobias Benz und Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin stellten die beiden Polizisten fest, dass im Jahr 2020 ein Rückgang der Straftaten zu verzeichnen gewesen sei. Sanken die Straftaten im Revierbereich Rheinfelden um 15,5 Prozent, waren es in Grenzach-Wyhlen jedoch nur 4,4 Prozent beziehungsweise gingen um 28 auf 613 Taten zurück. Leicht zurückgegangen (-1,2 %) ist die Aufklärungsquote mit 64,2 Prozent, liegt aber nur knapp unter der Zahl des Rheinfelder Reviers (66,6 %).

Die gesunkene Straftaten-Anzahl ist nach Ansicht der Polizisten teilweise auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. So sank die Zahl der Diebstähle um 37 auf nur noch 98, was einem Rückgang von 27,4 Prozent entspricht. Dazu Weis: „Ein historischer Tiefstand, und dies sind mit Abstand die niedrigsten Zahlen seit Jahren.“ Zudem wurden nur sieben Wohnungseinbrüche registriert. Sicherlich eine Folge davon, dass die Menschen in der Pandemie verstärkt zu Haus blieben.

Gegen den Trend gestiegen sind die Körperverletzungen. Hier wurde ein Zuwachs um 13,8 Prozent von elf auf 91 Straftaten registriert – wohl auch eine Auswirkung von Corona. Erfreulich dabei: Die Zahl der Jungstraftäter in diesem Bereich ist zurückgegangen. Bei der Gewaltkriminalität hingegen gab es einen Rückgang von 42,1 Prozent.

Annähernd gleichgeblieben ist die Zahl der Sachbeschädigungen, während bei der Straßenkriminalität mit 87 Straftaten ein Tiefstand erreicht wurde.

Im Bereich der Vermögensstraftaten und der Fälschungen wurde mit 104 Fällen ein neuer Tiefstand verzeichnet, der wohl nicht den tatsächlichen Zahlen entspricht. „Vom Bauchgefühl her gibt es eine deutliche Differenz zu den erfassten Taten“, erläuterte Weis. Krohs ergänzte, es sei eine Häufung zu erkennen, jedoch gelte bei Straftaten gerade im Onlinebereich – etwa „Fakeshops“ oder beim so genannten Enkeltrick –, bei denen sich kein Tatort eingrenzen lässt, dass diese danach auch nicht in der örtlichen Statistik auftauchen können.

Die Rauschgiftdelikte liegen knapp unter dem Vorjahr (-2) bei jedoch recht hohen 82. Hier spiegele sich die Grenzlage wider.

Die deutlichen Rückgänge bei Vermögensdelikten und bei den ausländerrechtlichen Verstößen sowie der Rückgang bei den Jungtätern seien ein erfreulicher Aspekt, sagte Weis. Auch der Anteil ausländischer Tatverdächtiger habe abgenommen.

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