Grenzach-Wyhlen Spontanes Angebot ergriffen

Rolf Rombach
Der Fahrbahnbelag auf der Kantstraße sowie auf dem kommunalen Teil des Radwegs Foto: Rolf Rombach

Im Zuge des barrierefreien Umbaus von Bushaltestellen werden auch Radwege saniert.

Trotz Haushaltssperre muss die Gemeinde weitere 18 000 Euro ausgeben, um langfristig wirtschaftlicher zu sein. Wie kürzlich durch das Regierungspräsidium (RP) Freiburg dem Bauamt mitgeteilt wurde, werden noch diesen Herbst fünf Bushaltestellen sowie einige Meter Radwege saniert, für die das RP zuständig ist.

Günstige Gelegenheit

In diesem Zusammenhang wurde der Gemeinde angeboten, für den oben genannten Brutto-Betrag den Kreuzungsfahrbahnbelag der Kantstraße sowie den kommunalen Teil des Radwegs im Rahmen der Maßnahme ebenfalls zu sanieren.

Wie Ordnungsamtsleiter Jürgen Käuflin erläuterte, hätte die Barrierefreiheit an Bushaltestellen bereits bis Januar 2022 geschaffen werden müssen. Bundesweit habe es hierzu Sondergenehmigungen gegeben, um mit zwei verschiedenen Prioritäten den Umbau voranzutreiben. Das RP plant die südlichen Haltestellen Gleusen, Hutmattenstraße und Siedlung sowie die beiden nördlichen Haltestellen Siedlung und Engeltal umzubauen. Neuesten Schätzungen zufolge rechne man für das laufende Jahr mit bis zu 700 000 Fahrgästen im 38er-Bus, der die Haltestellen bedient. Die zweite spontane Maßnahme betrifft die Radwege zwischen den Haltestellen Gleusen und der Ziegelhofstraße.

„Da haut’s dir das Zeug aus dem Fahrradkörble“, beschrieb Käuflin sehr deutlich den Zustand des Radwegs. Dem pflichtete Annette Grether (Grüne) bei. Sie sprach von einem „katastrophalen Zustand“, weshalb ihre Fraktion den Zusatzausgaben zustimmen werde, obwohl der Weg sehr schmal sei.

Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) erkundigte sich, ob die Breite für den kombinierten Fußgänger- und Radweg den Vorschriften entspreche. Käuflin erläuterte, dass hier der Bestandsschutz greife.

Leon Intveen (SPD) verwies darauf, dass es lächerlich wäre, einige Monate nach dem RP eine neue Baustelle zu errichten. „Die Schulsozialarbeit wurde totdiskutiert, Radwege werden in fünf Minuten durchgewunken. Ich bin gespannt, welche Spendenaktionen nun ins Leben gerufen werden“, wandte er sich nicht ganz ernst gemeint in Richtung der anderen Fraktionen.

Keine Folgekosten

Felix Düster (FDP) sprach sich zwar für das Spardiktat aus, verwies aber auf die Kostenersparnis und Konsequenz, dass im Gegensatz zur Schulsozialarbeit keine weiteren Ausgaben auf die Gemeinde zukämen.

Dem pflichtete Jutta van Dick (Freie Wähler) bei und bat darum, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Da immer mehr Menschen aufs Rad stiegen, sei die Maßnahme wichtig.

Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat die Billigung der zusätzlichen Ausgaben im aktuellen Haushalt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading