Verabschiedung: Brigitte Westphal war 55 Jahre lang im Vorstand des Akkordeonorchesters aktiv
Beim Akkordeonorchester Grenzach-Wyhlen (AOG) hat es am Montagabend eine Zäsur gegeben. Brigitte Westphal, eine Institution im Verein, hat sich nach 55 Jahren aus dem Vorstand in die zweite Reihe verabschiedet. Die Musiker spendeten Westphal stehenden Applaus.
Von Rolf Rombach
Grenzach-Wyhlen. Die Musiker des Akkordeonorchesters sind international auf hohem Niveau unterwegs. Die Coronapandemie hat sie aber gehörig ausgebremst. Seit rund zwei Jahren hat es keine gemeinsame Probe mehr gegeben – von Auftritten ganz zu schweigen. Entsprechend kurz blieben die Berichte bei der Mitgliederversammlung am Montagabend im Probelokal.
Verabschiedung
Mit einem Punkt überraschte die Vorsitzende Nicole Rohn dann nicht nur die Versammlung, sondern auch Brigitte Westphal: Die bisherige zweite Vorsitzende, die sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte, war nach acht Jahren als Vize und weiteren 47 Jahren als Schriftführerin volle 55 Jahre lang im Vorstand tätig. „Ich wusste, dass es lange war. Aber nicht genau, wie lange. Es hat immer Spaß gemacht. Wir gehören zusammen und ich gehöre hierhin“, dankte Westphal für den langen Applaus mit stehenden Ovationen.
Verlorene Jahrgänge?
Erfreulich sei, so Rohn, dass kaum Verluste im Aktiv-Orchester zu verzeichnen seien. Ausbildungsleiterin Tanja Rauschenberger bedauerte, dass in den vergangenen beiden Jahren keine neuen Zöglinge hinzugekommen seien, was entsprechend verlorene Jahrgänge werden könnten. Dennoch habe man Ausnahmeschüler, die mit großem Talent und Ehrgeiz die Zukunft des Vereins seien.
Rückblick
Alle Auftritte mussten im vergangenen Jahr abgesagt werden, wie die Vorsitzende in ihrem Bericht vermeldete. Stattdessen sei sie inzwischen bei Version elf des Hygieneplans angekommen, um zumindest Unterricht und Proben durchführen zu können.
Jugendorchester-Leiter Stefan Heumesser berichtete, dass die zentrale Frage immer wieder gewesen sei: „Wofür üben, wofür proben?“ Das für vergangenen Sommer geplante Konzert musste verschoben werden und wurde am Ende im Rahmen eines Probetags aufgezeichnet. Rauschenberger ergänzte, dass Online-Unterricht nur eine Notlösung sei, aber keine langfristige Alternative. Die große Freude bestehe darin, gemeinsam zu musizieren.
Finanzen
Dank großzügiger Spenden und Fördermittel blieb der Bericht von Kassiererin Caroline Schmidt nahezu ausgeglichen. Der Pandemie geschuldet wurden keine Investitionen getätigt. Mithilfe eines Steuerberaters konnte mit dem Finanzamt ausgehandelt werden, dass die Mittel des ehemaligen Akkordeon-Orchesters Wyhlen nun als Rücklage verbucht werden können.
Ausblick
Für den 22. Mai ist ein Konzert in der Kornfeldkirche Riehen geplant.
Jugendarbeit
21 Kinder und Jugendliche werden am Akkordeon ausgebildet, zwölf am Keyboard.
Wahlen
Die von Bürgermeister Tobias Benz durchgeführten Wahlen gingen ohne Gegenstimme über die Bühne. Wiedergewählt wurden Nicole Rohn (Vorsitzende), Gabriele Steiner (Schriftführerin), Caroline Schmidt (Kasse), Tanja Rauschenberger (Ausbildungsleiterin), Sandra Zuflucht (Jugendleitung) sowie die drei Beisitzer Sonja Neuschütz, Elke Dannecker und Arno Götz. Neu sind Klaus Jehle (stellvertretender Vorsitzender) und Angela Fricker (Kassenprüfung).
Ehrungen
Für 20-jährige Dirigententätigkeit erhielt Tanja Rauschenberger bereits im Dezember ein Dankes-Video mit Rückblicken durch aktive und ehemalige Mitglieder. Die weiteren Ehrungen sollen vor dem geplanten Doppelkonzert im Herbst stattfinden.
Mitglieder:
33 Schüler, 31 Aktive, 157 Passivmitglieder
Kontakt:
Vorsitzende Nicole Rohn
E-Mail:
vorsitz1@aogrenzach-
wyhlen.de
www.aogrenzach-wyhlen.de
