Grenzach-Wyhlen Stehender Applaus für Saxofonisten

Rolf Reißmann
Das Publikum spendeten den vier katalonischen Saxofonisten in der evangelischen Kirche stehenden Beifall. Foto: Rolf Reißmann

Das Saxofon, so denken immer noch viele Musikfreunde, sei ein Instrument für Big Band und Jazz. Doch das stimmt schon lange nicht mehr, wie am Sonntagabend beim „Kebyart“-Konzert in der Grenzacher Dorfkirche zu erleben war.

Freilich, zu Mozarts und Beethovens Zeiten gab es das Instrument noch gar nicht, denn erst 1840 wurde es von Adolphe Sax erfunden. Als am Sonntag die Gruppe „Kebyart“ in der evangelischen Kirche spielte, begann sie mit Musik von Johann Sebastian Bach sowie Felix und Fanny Mendelssohn. Diese Stücke wurden nun für Saxofon arrangiert.

Das Saxofon gibt es nicht

Eines hörten die rund 120 Gäste auch gleich: das eine Saxofon gibt es nicht. Denn die vier Katalonier aus Barcelona spielten auf Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxofon. Damit erreichten sie eine Klangvielfalt, die der Orgel wohl kaum nachstand. Bei ihrer weiteren Wanderung durch die Musikgeschichte griffen die Musiker noch Ravel und Schostakowitsch auf, auch diese Werke wurden extra für Saxofone neu arrangiert.

Die vier Musiker präsentierten eine regelrechte Spielerei mit den Tönen, von fein und gefühlvoll bis kräftig und raumfüllend reichte das Spektrum. Das letzte Stück schließlich war eine spezielle Komposition für Saxofon, extra für dieses Ensemble vom namhaften Münchner Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann geschrieben. Von melodisch oder durcheinander, einladend bis abschreckend, aber dennoch außerordentlich originell und hörenswert reichten die sieben kurzen Sätze.

Stehender Applaus

In der Gruppe erreichten die Saxofone eine vorher kaum zu vermutende Stimmenvielfalt. Das Konzert begeisterte die Zuhörer so stark, dass sie stehenden Beifall spendeten.

Nach fünf Jahren war dies das zweite Gastspiel der vier Saxofonisten in Grenzach – damals studierten sie noch in Basel. Inzwischen leben sie in Berlin und begeistern von dort aus das Publikum. Helmut Bauckner, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins für Heimatgeschichte, brachte in seiner witzigen Moderation noch etliche Anekdoten und Informationen ein.

Dieses Konzert war ein weiterer Teil des „Musikalischen Frühlings“ in der Gemeinde. Zwei weitere Konzerte folgen noch im April.

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