Grenzach-Wyhlen Südlicher als Wyhlen geht’s nicht

Tim Nagengast
Selfie-tauglich: Vor knapp einem Jahr ist der südlichste Punkt Baden- Württembergs am Rheinufer bei Wyhlen gestalterisch aufgewertet worden. Foto: Tim Nagengast

Zusatzbezeichnung: Grenzach-Wyhlen will sich „Südlichste Gemeinde Baden-Württembergs“ nennen

Die Gemeinde Grenzach- Wyhlen soll in Zukunft die offizielle Zusatzbezeichnung „Südlichste Gemeinde Baden-Württembergs“ tragen dürfen. Der Hauptausschuss hat am Donnerstagabend mehrheitlich dafür votiert, den entsprechenden Antrag beim Land zu stellen. Das letzte Wort allerdings hat in zwei Wochen der Gemeinderat.

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Sitzbänke, Tisch, überdimensionale Metallstecknadel mit signalrotem Kopf plus ortstafelähnliches Infoschild mit Koordinaten darauf: Der südlichste Punkt Baden-Württembergs am Rheinufer-Wanderweg bei Wyhlen bietet seit seiner Neugestaltung vor knapp einem Jahr nicht nur wesentlich mehr Aufenthaltsqualität als früher, sondern macht auch optisch richtig etwas her. Außerdem steht er für ein Alleinstellungsmerkmal der Doppelgemeinde.

Positive Impulse erhofft

Neben Römern, Rhein und Reben soll Grenzach-Wyhlen daher auch mit diesem Pfund wuchern und künftig die offizielle Zusatzbezeichnung „Südlichste Gemeinde Baden-Württembergs“ tragen. Die Gemeindeverwaltung verspricht sich dadurch einerseits positive touristische und marketingtechnische Impulse, eine erhöhte Außenwahrnehmung und andererseits auch ein gesteigertes Identitätsbewusstsein, wie die kommunale Tourismusbeauftragte Nora Jaber anhand einer Präsentation darlegte. So wie das benachbarte Weil am Rhein seit kurzem „3-Länder-Stadt“ im Titel trägt, soll auch Grenzach-Wyhlen eine Zusatzbezeichnung bekommen. Die CDU-Fraktion hatte das Thema im Herbst aufs Tapet gebracht und war damit – zunächst – offene Türen eingerannt.

Einige Räte sind skeptisch

Im Hauptausschuss am Donnerstag aber musste Ulrike Ebi-Kuhn dann aber doch die Werbetrommel für den Vorschlag der Christdemokraten rühren, denn das Stimmungsbild war deutlich differenzierter, als zunächst abzusehen war. Vor allem die Länge des Begriffs „Südlichste Gemeinde Baden-Württembergs“ schmeckte nicht jedem. Kürzere, prägnantere Alternativen brachten die Kritiker im Rahmen der Debatte allerdings nicht aufs Tapet, sodass am Ende lediglich Leon Intveen (SPD) gegen den Antrag stimmte („Der Begriff ist zu sperrig.“) und Tilo Levante („Ich hoffe noch auf eine bessere Idee.“) sich der Stimme enthielt.

Stadt-Debatte versandet

Da im Zuge der Zusatzbenennung und im Zuge von baulichen Maßnahmen in naher Zukunft ohnehin mehrere neue Ortstafeln neu aufgestellt werden müssen, holte Leon Intveen im Ausschuss die vor sechs Jahren ergebnislos diskutierte Frage aus der Schublade, ob Grenzach-Wyhlen nicht das Stadtrecht beantragen sollte. Bürgermeister Tobias Benz nahm diesen Ball sofort auf: „Wenn, dann wäre jetzt der ideale Zeitpunkt dafür, diese Debatte zu führen.“ Doch das Thema ging auch diesmal wieder unter.

Rat hat das letzte Wort

Der Wunsch, Grenzach-Wyhlen den Zusatztitel „Südlichste Gemeinde Baden-Württembergs“ zu verleihen und diesen dann auch auf die Ortsschilder zu schreiben, geht nun an den Gemeinderat. Dieser wird in zwei Wochen darüber abstimmen. Dabei erfordert der Beschluss über eine Zusatzbezeichnung laut Gemeindeordnung eine Mehrheit von drei Vierteln aller Gemeinderatsmitglieder. Eine einfache Mehrheit der zur Sitzung Anwesenden reicht also nicht aus, um ein gültiges Ergebnis herbeizuführen.

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