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Grenzach-Wyhlen Schulzentrum: Der Umbau am offenen Herzen ist geglückt

Tim Nagengast

Schulzentrum: Nach Sanierung und Aufstockung ist das Bildungszentrum kaum wiederzuerkennen

Grenzach-Wyhlen - Mit einem Tag der offenen Tür und einem Schulfest am 25. November wird die vollendete Sanierung plus Aufstockung des Schulzentrums Grenzach-Wyhlen groß gefeiert. Am Donnerstagnachmittag gab es eine erste Einweihung im kleinen Kreis. Dabei stießen die Projektbeteiligten auf die – so der allgemeine Tenor – hervorragend gelungene Baumaßnahme an.

Innerhalb von knapp zweieinhalb Jahren sind am Ortsrand von Wyhlen 10,5 Millionen Euro verbaut worden. Nur 1,77 Millionen Euro davon seien vom Land gekommen; die Restsumme habe die Doppelgemeinde selbst schultern müssen, rechnete Bürgermeister Tobias Benz mit Blick auf die „größte kommunale Baumaßnahme der vergangenen Dekade“ vor.

Zweimal aufgestockt und trotzdem aus einem Guss

Beim Rundgang für die knapp 40 Vertreter von Gemeindeverwaltung und Gemeinderat, von Lehrerkollegien, Fachplanern und Handwerkern, wudre schnell klar, dass der Komplex für Realschule und Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) vor allem innen nicht mehr allzu viel gemein hat mit dem Ursprungsgebäude aus den 1970er-Jahren. Dies gilt auch für die Fachräume, die ebenfalls topmodern eingerichtet worden sind.

"Caddys" ersetzen feste Lehrerarbeitsplätze

Nicht wiederzuerkennen sind die Verwaltungsbereiche der beiden unter einem Dach befindlichen Schulen. Vorbei ist damit die Zeit der festen Lehrerarbeitsplätze. Stattdessen gibt es nun „Caddys“, jeweils Lounge-Bereiche und einen Raum im Raum. Architekt Harry Vogt nannte diesen ein „Kischtle“, in welches die Lehrkräfte sich zum Beispiel für ruhige Gespräche zurückziehen oder auch telefonieren können.

Rundgang von Meilenstein zu Meilenstein

Vogt war stolz beim Rundgang „von Meilenstein zu Meilenstein“, wie Bürgermeister Benz die mehr als anderthalbstündige Führung für die Projektbeteiligten nannte. „Wir haben jetzt ein durchgängiges Gestaltungsbild aus einem Guss“, sagte Vogt. Nach der ersten Aufstockung des Gebäudes im Jahr 2010 ist nun die zweite Aufstockung vollendet. Mit optisch nahtlosen Übergängen. Innen wie außen.

Topmoderne Ausstattung

In den Räumen sind Whiteboards Standard, die Elektrik, die Heizung, Mediensäulen und Glasfaseranschlüsse sind vorhanden, das Mobiliar ist neu, die Farben sind frisch. Zehn Klassenzimmer sind dazugekommen. Ein Lift ebenfalls.

Es sei ein „Umbau am offenen Herzen“ gewesen, brachte LMG-Direktor Frank Schührer es auf den Punkt. Denn sämtliche Arbeiten erfolgten während des laufenden Schulbetriebs. Und coronabedingte Einschränkungen kamen noch dazu. Seit Sommer 2020 war hier an der Kantstraße gewerkelt und geschafft worden. Doch das ist nun vorbei.

Bevor die Runde der Projektbeteiligten beim gestrigen informellen Einweihungsrundgang ans Büffet wanderte, blickte Architekt Vogt zur Decke der früheren Aula und heutigen Mensa. Er sagte mit Blick auf die knapp Bauzeit: „Ich glaube, ich war während dieser Zeit länger an dieser Schule, als ich damals an der Schule war. Damals musste ich.“ Das Gelächter war groß, der Applaus der Gäste herzlich.

Politische Zangengeburt ist vergessen

Vergessen war augenscheinlich die große Uneinigkeit, die vor nicht einmal fünf Jahren beim Thema „Aufstockung/Sanierung Schulzentrum“ geherrscht hatte. Erst nach einer regelrechten „Zangengeburt“, wie in unserer Zeitung am 1. Februar 2018 zu lesen war, hatte sich der Gemeinderat dazu durchgerungen, ein erste Tranche Planungskosten über 100 000 Euro für das Sanierungsprojekt in den Haushalt aufzunehmen. Entgegen dem Empfehlungsbeschluss, den der Technische Ausschuss dem Rat gegeben hatte. Die Folgen waren eine hitzige Gemeinderatssitzung, regelrecht alarmierte Schulleitungen und gegenseitige Schuldzuweisungen vor und hinter den Kulissen. Am Schluss kam es dann zum Kompromiss mit der Aufteilung der Planungskosten auf die beiden Haushaltsjahre 2018 und 2019.

Der damals aufgewirbelte Staub hat sich endgültig und zu aller Zufriedenheit gelegt. Nicht ganz hingehauen hat es allerdings bei den Kosten für das Großprojekt - dies auch, weil die bis dato noch nicht eingerechnete Mensa dazugekommen ist: Am Ende lag man ungefähr eine Million Euro über dam einstigen Planansatz.

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