Grenzach-Wyhlen Umweltschützer begrüßen neuen Sanierungsplan

dpa
Der von der BASF geplante Verzicht auf die Einkapselung bei der Sanierung der Kesslergrube stößt auf Zuspruch. Foto: Heinz Vollmar

Der jahrelange Rechtsstreit über die Kesslergrube kann offenbar beigelegt werden.

Der Umweltverband BUND begrüßt den neuen Sanierungsplan für die frühere Mülldeponie Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen. Der Chemiekonzern BASF hatte Ende März angekündigt, ein thermisches Verfahren mit Einsatz von Wasserdampf weiterzuverfolgen. Ihr Verband nehme an, dass die thermische Sanierung eine Verbesserung sei, sagte die Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch der Deutschen Presse-Agentur. „Vor Gericht werden wir den Fall wohl für erledigt erklären“, kündigte sie an.

BASF hatte zunächst vorgehabt, mit dicken Mauern, die über 30 Meter tief in die Erde reichen, ihren Deponieanteil zu verschließen. Im Fachjargon war von Einkapselung die Rede. Das gesamte Areal der Kesslergrube umfasst rund 52 000 Quadratmeter.

Die Ex-Deponie gilt als besonders großes und problematisches Altlastenprojekt. Dort wurden bis 1976 Bauschutt, Hausmüll und Abfälle aus der Chemie- und Pharmaindustrie entsorgt.

„Fachlich können wir erst etwas sagen, wenn wir die Unterlagen haben“, sagte die regionale BUND-Vorsitzende. Ihr Verband hatte 2017 einen Rechtsstreit wegen der früher geplanten Sanierungstechnik begonnen. Der Verband wollte erreichen, dass Schadstoffe komplett aus der einstigen Müllkippe entfernt werden. Das Bundesverwaltungsgericht entschied im vergangenen Juni in Leipzig, dass der Streit vor Gericht verhandelt werden müsse. In dem Rechtsstreit, der bereits über mehrere Instanzen lief, war das Land Baden-Württemberg beklagt, nicht das Unternehmen.

Das Landratsamt Lörrach hatte die früheren BASF-Pläne für eine Einkapselung für verbindlich erklärt und damit bestätigt. Inzwischen gibt es der Behörde zufolge aber eine Vereinbarung, wonach diese Bindung aufgehoben wurde.

Auf dem Nachbargrundstück sanierte der Schweizer Pharmariese Roche seinen Teil der Kesslergrube bereits aufwendig. Der Konzern investierte knapp 240 Millionen Euro und erklärte die Fläche am Ende für „chemiefrei“ (wir berichteten).

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