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Grenzach-Wyhlen Viel Luft, viel Platz und Kolonnaden

Tim Nagengast
Nahmen gestern die Baustelle in Wyhlens Mitte in Augenschein: die beiden Sparkassen-Vorstandsmitglieder Christian Eschbach (links) und Rainer Liebenow. Foto: Tim Nagengast

Sparkasse: Baustelle in Wyhlen liegt um einige Wochen hinter dem Zeitplan

Von Tim Nagengast

Grenzach-Wyhlen. Das Bodenniveau hat der Neubau der Sparkasse in Wyhlen inzwischen erreicht. Neben dem großen Baukran und Arbeitern in signalgelben Westen dominiert derzeit reichlich Stahlbeton mit herausragender Armierung das Bild. Ins Auge stechen dabei T-Träger, deren Dimensionierung eher auf den Bau einer Eisenbahnbrücke denn eines Wohn- und Geschäftshauses schließen ließe.

Wer die Baustelle beschaut, sieht: Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden will mit ihrem neuen Gebäude an der Ecke Gartenstraße/In den Abtsmatten zwar nicht klotzen, aber eben auch nicht kleckern. Solide muss es schon sein. Da kommen die massiven T-Träger wieder ins Spiel, denn sie werden dereinst einiges an Last zu schultern haben. Warum, erläuterten die beiden Sparkassen-Vorstandsmitglieder Rainer Liebenow und Christian Eschbach gestern vor Ort.

„Wir schaffen im Erdgeschoss und in der Tiefgarage viele freitragende Flächen. Da brauchen wir solche Stahlträger, die einiges aushalten müssen“, berichtete Liebenow. Ins Erdgeschoss selbst will die Sparkasse einziehen. Platz ist dort auch für ein weiteres Gewerbe. Derzeit betreibt das Geldinstitut schräg gegenüber der Baustelle Räume, die sie von der Baugenossenschaft angemietet hat. Diese Ersatzfiliale ist komplett ausgestattet, sodass sämtliche Geldgeschäfte inklusive intensiver Beratungstätigkeiten weiterhin in Wyhlen möglich bleiben. Dass hier „nur“ eine provisorische Filiale betrieben wird, erkennt man auf den ersten Blick gar nicht.

Ein wichtiges gestalterisches Element des Neubaus am alten Standort werden die geplanten Kolonnaden. Damit greift die Sparkasse die Ladenzeilen-Optik im Bereich von Spielzüglädeli/Post und Hieber auf. Dies ganz bewusst, wie Liebenow betont. Schließlich habe die Sparkasse durch ihre Bautätigkeit mit die Gelegenheit, ihren Teil zum Werden der Neuen Mitte Wyhlens beizutragen.

Alter Tank im Boden

Dort, auf der Noch-Obstbaumwiese, hatte das Geldinstitut eigentlich bauen wollen. Diese Pläne zerschlugen sich jedoch aufgrund des für die Sparkasse zu weiten Zeithorizontes, wie Liebenow weiter darlegte. „Unser Altbau war derart marode.“

Der wurde anno 1962 errichtet und gab – was Wunder? – bei seinem Abbruch ein paar eher unliebsame Überraschungen frei. Zum Beispiel einen alten Öltank im Boden, der aufwendig entsorgt werden musste. Außerdem stellte sich heraus, dass sich die alte Sparkassenfiliale und die benachbarte Gewerbeeinheit ein gleiches Mauerfundament teilten. „Das mussten wir dann zersägen und unterfangen, damit die Wand nicht abrutscht. Das dauert“, sagte Liebenow.

Entsprechend haben sich die Bauarbeiten um einige Wochen verzögert. Die Eröffnung des Neubaus zum Ende dieses Jahres halten sowohl Eschbach als auch Liebenow daher für nicht realistisch: „Wir rechnen eher mit dem ersten Quartal 2023.“

Kaum zu halten sein dürfte angesichts der aktuellen Entwicklung auch die ursprüngliche Kalkulation. Die beiden Vorstandsmitglieder des Geldinstituts gehen davon aus, dass die Investitionssumme in Wyhlen von geplanten 3,5 auf knapp vier Millionen Euro steigen dürfte. Denn die Kosten vor allem bei Stahl, Beton und Holz kennen nur eine Richtung: nach oben.

 Spatenstich: 26. Sept. 2021

Baukosten: 3,5 bis 4 Mio. €

Baukörper: Erdgeschoss plus zwei Voll- und ein versetztes drittes Obergeschoss, zwei Gewerbeeinheiten, sechs Wohnungen, 514 Quadratmeter Fläche, KfW55-Standard

Architekten: Büro Wilhelm und Hovenbitzer, Lörrach

Baufirma: Gersbacher Bauunternehmung, Grenzach- Wyhlen

Geplante Fertigstellung: erstes Quartal 2023

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