Himmelspforte: Alle Anstrengungen fruchten nur wenig
Das Seniorenheim Himmelspforte in Wyhlen meldet vier weitere Coronafälle. Jetzt sind erneut zwei Bewohner und zwei Mitarbeiter, einer aus der Pflege und eine Reinigungskraft, positiv auf das Virus getestet worden, wie Dr. Karl Heinz Huber, Vorstandsmitglied des Seniorenheims Himmelspforte und Leiter der Altenhilfe im St. Josefshaus Herten, mitteilt.
Grenzach-Wyhlen. Allen Anstrengungen zum Trotz hat sich das Virus in der Einrichtung weiterverbreitet. Insgesamt sind es nun bereits 13 Personen, davon acht Heimbewohner, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Nachdem sich Ende März bereits die ersten Infektionsfälle ereignet hatten, hatte das Heim alle denkbaren Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung des Virus unter den Bewohnern und des Pflegepersonals zu verhindern.
Erste Infektionen wurden bei zwei Mitarbeiterinnen aus der Verwaltung festgestellt, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Die beiden Mitarbeiterinnen wurden in häusliche Quarantäne geschickt und die Hygienemaßnahmen im Heim intensiviert. Die Hoffnung, damit ein Übergreifen auf die Bewohner der Himmelspforte zu verhindern, hatte sich leider nach kurzer Zeit zerschlagen. Denn trotz der frühzeitigen Quarantäne für die zwei Verwaltungsmitarbeiterinnen war es nicht gelungen, die Ausbreitung des Coronavirus in der Himmelspforte zu stoppen.
Nachdem bei einer Bewohnerin, die aufgrund anderer gesundheitlicher Gründe in ein Krankhaus gebracht wurde, eine Corona-Infektion festgestellt worden war, läuteten die Alarmglocken.
Umgehend wurden alle der aktuell 29 Bewohner getestet: Leider fiel bei sechs Senioren der Test positiv aus. Schnell wurden für die Infizierten im Nachbargebäude eigentlich vom St. Josefshaus als Seminarräume genutzte Räume in eine eigene Quarantäne-Pflegestation umgerüstet. Dort werden die Betroffenen von einem eigenen Team gepflegt und versorgt.
In der Zwischenzeit ist aber erneut ein Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt. Er wurde sofort in Quarantäne geschickt, wie Huber mitteilte. Der Mitarbeiter hatte jedoch an den Tagen zuvor Dienst und stand im Kontakt zu den Heimbewohnern. Man habe daher sofort veranlasst, die Heimbewohner und die Mitarbeiter erneut testen zu lassen, wie Karl-Heinz Huber sagte. Das Ergebnis lag sehr schnell vor. Demnach sind zwei weitere Heimbewohner an dem Virus erkrankt, ebenso eine Reinigungskraft. Die infizierten Bewohner werden nun auch in der dafür bereits eingerichteten Quarantäne-Station „bestmöglich gepflegt und betreut, auch eine umfassende ärztliche Versorgung ist sichergestellt“, sagte Huber.
Die Mitarbeiter arbeiten weiterhin in zwei unterschiedlichen Teams, die nicht miteinander in persönlichen Kontakt treten. Alle Mitarbeitern wurden zudem noch einmal getestet, im Einsatz im Seniorenheim werden nur solche mit einem negativen Testergebnis sein, sichert Huber zu.
Den derzeit in Quarantäne befindlichen Personen geht es den Umständen entsprechend. Sie haben nur „milde Symptome“ und man sei zuversichtlich, dass die ersten der sich derzeit noch in Quarantäne befindlichen Bewohner nach Ostern, nach Abklärung mit dem Gesundheitsamt, wieder in ihre Zimmer zurückkehren können, gibt Huber an.
„Ich werde über die aktuellen Entwicklungen von der Leitung des Josefshaus ständig auf dem Laufenden gehalten“, erklärte Bürgermeister Tobias Benz, die Verwaltung habe vollstes Vertrauen in das Krisenmanagement der Himmelspforte. „Ich hoffe, dass die Verbreitung des Coronavirus eingedämmt werden konnte“. Der Fall zeige, wie wichtig es sei, bei einem Verdachtsfall umfassend das gesamte Umfeld zu testen, sagt der Bürgermeister, der den Erkrankten baldige Genesung wünscht.
